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Max Volker Dähne Max Volker Dähne: Frau Hildebrandt ließ ihn nicht gehen

Von Eckhard Jäckel 15.02.2001, 19:00

Halle/MZ. - Als die Wende kam, war er Direktor des Amtes für Arbeit und Löhne im Bezirk Potsdam. Jetzt wird Max Volker Dähne als erster Ostdeutscher Vizepräsident eines Landesarbeitsamtes.

In Sachsen, wo der 56-Jährige im März sein Chemnitzer Büro beziehen wird, hatte seine Nominierung die CDU-Regierung zu heftigen Debatten herausgefordert. Ein ehemaliger DDR-Kader passte nicht ins Bild der Dresdner Staatskanzlei. "Damit musste ich rechnen", meint Dähne gelassen und betont, dass da auf seiner Seite auch kein Groll geblieben sei. Die Berufung in das Amt stehe fest, und er werde sich der neuen Aufgabe "mit aller Kraft und Offenheit widmen".

Dass er dafür in jeder Hinsicht qualifiziert ist, steht in der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit außer Zweifel. Von dort nämlich kam der Vorschlag. Und Martin Heß, Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen-Anhalt/Thüringen, in dem Dähne fast zehn Jahre tätig war, sagt: "Ich verliere meinen besten Mann".

Regine Hildebrandt, Sozialministerin der letzten DDR-Regierung, hatte 1990 in ihrer herzlich schroffen Art dafür gesorgt, "dass der Dähne, der von sich aus den Dienst quittieren wollte, nicht das sinkende Schiff verlässt". Sie machte ihn zum Vizechef der DDR-Arbeitsverwaltung.

Der drahtige Brandenburger will auch weiterhin als Pendler zwischen seinem Dienstort und der eigenen kleinen Scholle in Kleinmachnow bei Berlin leben. Die Woche gehöre dadurch ganz der Arbeit. Und die Wochenenden mit seiner Frau genieße er so viel intensiver.