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Lufthansa Lufthansa: Piloten machen sich fit für den großen Airbus A380

Von Karl Morgenstern 11.04.2006, 12:29
Nachdem er den Riesenvogel Airbus A380 sicher gelandet hat, steht Pilot Wolfgang Absmeier (r) am 29.10.2005 auf dem Flughafen in Frankfurt/Main gemeinsam mit seinem Kollegen, Flugkapitän Dieter Hensel (l) vor der Maschine. (Foto: dpa)
Nachdem er den Riesenvogel Airbus A380 sicher gelandet hat, steht Pilot Wolfgang Absmeier (r) am 29.10.2005 auf dem Flughafen in Frankfurt/Main gemeinsam mit seinem Kollegen, Flugkapitän Dieter Hensel (l) vor der Maschine. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Toulouse/dpa. - Erst in zwei Jahren wird derdoppelstöckige Riesenjet Airbus A380 im Flugplan der DeutschenLufthansa selbstverständlich sein - doch die ersten Piloten dergrößten deutschen Fluggesellschaft haben schon fleißig im Cockpitgeübt. Chefpilot Jürgen Raps: «Der Airbus A380 wird für uns langsamAlltag». Ulrich Hohl, einer der erfahrensten Flugkapitäne der Airlinebegleitet bereits seit drei Jahren in der europäischen Flugzeugbau-Kapitale Toulouse das Wachsen und Werden des Mammut-Flugzeuges. Erbrachte dabei vor allem das Wissen und die Erfahrung der Lufthansa-Technik ein.

Der Großraumjet wurde bereits von deutschen, französischen,spanischen und englischen Testpiloten - unter ihnen befinden sichauch ehemalige Astronauten - ebenso wie von mehreren erfahrenenPiloten der großen asiatischen Kunden Singapore Airlines und Emiratesgeflogen. Zum Lufthansa-Team gehören neben Raps, in jungen Jahren inBayreuth ein begeisterter Segelflieger, und Hohl auch Dieter Hensel,der für alle Trainingsaufgaben und -arbeiten die Verantwortung trägt,Ingo Tegtmeyer, für das «ganze große Drum und Dran» bei derEinführung der A380 in die Lufthansa-Flotte verantwortlich, undRaimond Möller, Chef aller Airbus-Großraumflugzeuge. Die direkteVerantwortung für die 15 von der Lufthansa georderten A380 soll Hohlübertragen werden.

Die fünf Lufthansa-Piloten haben sich gründlichst mit dem«Europäischen Riesen» vor Ort vertraut gemacht. Begleitet undunterstützt wurden sie bei ihren Trainings- und Testflügen vomdeutschen Airbus-Testpiloten Wolfgang Absmeier, der auch drei Jahrelang Testpilot in Hamburg-Finkenwerder war, und dem verantwortlichenspanischen Flugversuchsingenieur Fernando Alonso. «Im Grunde warenwir trotz aller Vorschusslorbeeren beeindruckt, wie agil das Flugzeugtrotz seiner Größe ist, wie leicht der Riese zu fliegen ist»,bestätigt Chefpilot Raps, ein Mann mit der Erfahrung von rund 17 000Flugstunden.

Die Ruderabstimmung sei ebenso perfekt wie die Sidestick-Arbeit (Sidesticks haben die früheren «Steuerknüppel» abgelöst).«Dieses Flugzeug reagiert so ruhig auf alle Kommandos, wie ich esmeinem langen Fliegerleben nur sehr selten erlebt habe», erklärtRaps. Bei ihren ersten Trainingsflügen mussten die Piloten das volleProgramm abarbeiten. Die A380 hob mit einem Abfluggewicht von 400Tonnen ab - das ist das maximal zulässige Fluggewicht einer Boeing747 - und getankt waren 100 Tonnen Treibstoff. Im wesentlichen wurderund um Toulouse geflogen. Es ging nicht um Langstreckenflüge,sondern vor allem um Starts und Landungen - «Touch and Go» nennen dasdie Piloten.

Nur wenige Tage sind für die Schulung der ersten Lufthansa-Pilotenvorgesehen. Wenn im Spätsommer oder Frühherbst die populären Rout-Proofing-Flüge auf den Weltrouten mit ausgesuchten Passagierenerfolgen, werden vorher noch acht Lufthansa-Piloten nach Toulousegeschickt. Elf Arbeitstage Umschulung, so Raps, werden für Theorieund Praxis benötigt. Jürgen Raps: «Dann können A340-Piloten denRiesen ohne Schwierigkeiten fliegen.» Alle A380 für europäischeKunden und für Airlines des Nahen und Mittleren Ostens werden inHamburg-Funkenwerder ausgeliefert. Alle anderen A380 werden derKundschaft in Toulouse übergeben.

(Grafik: dpa)
(Grafik: dpa)
dpa