Lokführer fuhr weiter Lokführer fuhr weiter: Kind in Delitzsch unbemerkt von IC erfasst und getötet

Leipzig - Ein Kind ist in Delitzsch (Landkreis Nordsachsen) von einem IC erfasst und getötet worden. Nach Angaben der Bundespolizei bemerkte der Lokführer dies am Dienstagnachmittag während der Fahrt zunächst nicht. Er fuhr demnach bis Leipzig weiter, erst im Hauptbahnhof wurde das Unglück entdeckt.
Der Untere Bahnhof von Delitzsch sowie die Strecke Delitzsch-Leipzig waren für einige Stunden gesperrt - am späten Abend rollte der Verkehr dort wieder an. Im Leipziger Bahnhof waren einige Gleise betroffen.
Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund ist die hohe Nachahmerquote. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen aufzeigen konnten.
Am Mittwoch teilte die Polizei mit, das Kind sei sehr wahrscheinlich ein älterer Junge gewesen. Die Identität sei aber noch nicht endgültig geklärt. Es laufe noch ein DNA-Abgleich, sagte eine Sprecherin. Auch die Ermittlungen zu den Umständen des tödlichen Unglücks dauerten noch an. Damit war zunächst weiter unklar, ob es sich um einen Unfall, eine tödliche Mutprobe oder einen Suizid handelte. Sehr wahrscheinlich gebe es keine „Fremdeinwirkung“.
Der IC kam aus Berlin. Der Lokführer werde nach dem Unglück betreut, so eine Sprecherin. (mz/dpa)