Krise an den Finanzmärkten Krise an den Finanzmärkten: Wie sicher ist mein Geld auf der Bank?
Berlin/MZ. - Wie sicher ist das Geld auf meinem Bankkonto?
Sehr sicher. Zwar kann auch für Deutschland eine faktische Bankpleite wie in den USA nicht prinzipiell ausgeschlossen werden. Doch in kaum einem anderen Land der Welt gibt es ein derart dichtes Sicherungsnetz wie in Deutschland. Vor allem die Einlagensicherungsfonds von Privatbanken, öffentlichen Banken, Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und Bausparkassen sichern die Gelder der Kunden ab. Gerät eine Bank in eine Schieflage, springen die jeweiligen "Feuerwehrfonds" mit 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals pro Kunde ein. Beispiel: Bei einer Bank mit 30 Milliarden Euro haftendem Eigenkapital sind Sicht-, Termin- und Spareinlagen eines jeden Kunden mit bis zu zehn Milliarden Euro abgesichert. Das ist sehr üppig.
Wer zahlt, wenn eine Bank bankrott ist?
Die jeweils anderen Banken, die dem Einlagensicherungsfonds angehören. Ein Rechtsanspruch für die Kunden besteht allerdings nicht, weil es ein freiwilliges Sicherungsnetz der Geldinstitute ist. Bei einer schweren Bankenkrise mit einer Kettenreaktion, die mehrere Geldhäuser in die Tiefe reißt, ist also keineswegs absolut sicher, dass alle ihr Geld bekommen. "Das liegt schließlich nicht irgendwo in der Schublade", sagt ein Banker zur MZ. "Ein Restrisiko bleibt."
Gehören alle Banken dem "Feuerwehrfonds" an?
Nein. Vor allem bei ausländischen Instituten ist Vorsicht geboten. Hier greift oft nur die gesetzliche Sicherung - die allerdings auf 20 000 Euro beschränkt ist.
Sind Aktien und Fonds auch versichert?
Nein. Aber Wertpapiere in Depots bleiben Eigentum der Bankkunden. Geht eine Bank in die Insolvenz, lassen sich Aktien, Zertifikate und Fonds auf eine andere Bank übertragen.
Wagemutige Bankberater empfehlen jetzt den Einstieg in den Aktienmarkt - ist das sinnvoll?
Bedingt. Jeder muss selbst seine persönliche Risikoneigung bestimmen. Risikofreudige Anleger mit langfristiger Orientierung könnten jetzt durchaus das ein oder andere Schnäppchen machen. Die Papiere sind billig, auf lange Sicht sind also die Chancen nicht schlecht, mit soliden Aktien eine gute Rendite zu erzielen. Auf der anderen Seite: Die Risiken sind derzeit völlig unberechenbar. Ein Kollaps des gesamten Finanzsystems liegt nicht außerhalb des Denkbaren. Darum: Vorsichtige Zeitgenossen lassen lieber die Finger von Aktien. An den Börsen tummeln sich derzeit vor allem Zocker.
Ist meine Lebensversicherung sicher?
Bislang haben sich die Lebensversicherungen nicht in nennenswertem Maße mit US-Schrottimmobilien verzockt. Doch zumindest die Überschussbeteiligungen, die unmittelbar von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten abhängen, dürften durch die Finanzkrise sinken.