1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Handel: Handel: Spielzeug wird im Weihnachtsgeschäft billiger

Handel Handel: Spielzeug wird im Weihnachtsgeschäft billiger

03.11.2009, 14:30

Nürnberg/dpa. - Gute Nachrichten für Eltern: In derVorweihnachtszeit purzeln die Preise für Spielzeug. «DieSpielwarenbranche ist die einzige Branche, die in ihrer Höchstphasedie günstigsten Preise anbietet», sagte der Direktor desMarktforschungsinstituts EuroToys, Werner Lenzner, am Dienstag inNürnberg. In den letzten drei Monaten würden knapp 50 Prozent desJahresumsatzes gemacht. Besonders das Internet und die großenFilialketten heizten den Wettbewerb zu Weihnachten stark an.

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), Wieland Sulzer, warnte allerdings davor, mit demKauf bis kurz vor Heiligabend zu warten. «Dann gehen die Preiseerfahrungsgemäß wieder nach oben.»

Insgesamt habe sich der Spielwarenmarkt in diesem Jahrausgesprochen robust gegenüber der Wirtschaftskrise gezeigt, sagteder BVS-Geschäftsführer Willy Fischel. Die Krise sei noch nicht imKinderzimmer angekommen. Im Gegenteil: «Die Deutschen verbringen instürmischen Zeiten wieder mehr Zeit mit ihrer Familie und Freunden zuHause», erklärte Fischel. Damit profitiere die Branche von der «neuenHäuslichkeit».

Kein Wachstum erwarten die Spielwarenhändler in diesem Jahr fürden in den Vorjahren stets boomenden Bereich der Videospiele. «Hierwird es eine Stagnation geben», sagte Marktforscher Lenzner. Dies seivor allem mit einer Sättigung des Marktes zu erklären. Spielekonsolenseien inzwischen in vielen Haushalten zu finden, zudem würden diePreise für die Software kontinuierlich sinken.

Für das laufende Jahr rechnen die Spielwarenhändler im Bereich desklassischen Spielzeugs mit einem Umsatzanstieg von 3 Prozent auf 2,36Milliarden Euro (2008: 2,29 Milliarden Euro). Der Gesamtmarkt - mitVideospielen - soll 2009 um bis zu 2 Prozent auf rund 4,3 MilliardenEuro wachsen. «Das wäre ein enorm positives Ergebnis», erklärteFischel. Denn der Einzelhandel insgesamt rechne für das laufende Jahrmit einem Rückgang von bis zu 2 Prozent. Eine Umsatzprognose für dasJahr 2010 wollte der BVS aber unter Verweis auf die unsichereweltweite Marktentwicklung nicht abgeben.

Zufrieden mit der Entwicklung auf dem Markt für klassischesSpielzeug zeigt sich auch die Spielwaren-Industrie. Im Jahr 2008seien hier 2,29 Milliarden Euro umgesetzt worden. Dies entsprecheeinem Zuwachs von 2,7 Prozent, sagte der Geschäftsführer desDeutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie (DVSI), Volker Schmid.Zahlen für 2009 lägen dem Verband erst im kommenden Frühjahr vor.

«Ein Wachstumsmotor für die Spielwarenbranche waren dieses JahrSammelthemen», erläuterte Marktforscher Lenzner. Während bei denJungen Sammelkarten oder Figuren angesagt gewesen seien, habe sichbei den Mädchen alles um Tierfiguren oder Elfen gedreht. Zu denerfolgreichen Produkten zählten aber auch Baukästen,Gesellschaftsspiele oder Outdoor-Spielwaren wie Roller oderTrampoline.