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Firmen der Region: KSD GmbH Firmen der Region: KSD GmbH: Wasserdichte Lösungen für alle Fälle

Von Heiko Wigrim 10.04.2001, 16:48

Wülknitz/MZ. - "Für uns war sofort klar, dass wir an der weltgrößten Industriemesse teilnehmen", blickte Steffi Kästner, Gesellschafterin der Köthener Spezialdichtungen GmbH (KSD), zurück. Für den noch jungen mittelständischen Betrieb aus Kleinwülknitz bei Köthen ist die Beteiligung an der Hannover Messe ein großer Erfolg. Die Firma existiert seit 1998 und hat sich im Bereich Spezialdichtungen in Fachkreisen bereits einen Namen gemacht. Die KSD gehört zu den Firmen, die vom Futour-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt werden (Futour: Förderung und Unterstützung von technologieorientierten Unternehmensgründungen in den neuen Bundesländern und Berlin Ost).

"Ein Schwerpunkt unserer Ausstellung auf der Messe ist das komplette Programm von Panzerdichtungen", erklärte Jürgen Kästner, KSD-Gesellschafter und verantwortlich für Produktionsplanung und Entwicklung. Das sind Dichtungen, "die im Schmutz zu Hause sind - also sehr robuste, patronenmontierte Abdichtlösungen." Panzerdichtungen werden in Medien wie Bitumen, Zucker, Stärke, Abwasser und Schlämme eingesetzt. "Panzerdichtungen sind unsere Stärke, wir präsentieren in Hannover auch einige Detailneuheiten", kündigte Kästner an. Beispielsweise so hochverschleißfeste Werkstoffe wie Wolfram-Karbid-beschichtete Edelstahlgleitringe. Bei der Entwicklung dieser Ringe habe die Bionik Pate gestanden. "Sie haben eine weiche Einlaufschicht, die Härte nimmt mit dem Schichtaufbau immer weiter zu und ist im Inneren am größten." In Zusammenarbeit mit der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle wurde dieses Beschichtungsverfahren für Gleitringe anwendungsbereit gemacht.

"Wir präsentieren ein neues Gleitringdichtungskonzept, die Dusiplex-Serie", sagte Kästner. Entstanden sei es unter Einbeziehung von Hochschulforschungseinrichtungen der Region. Das Konzept zeichne sich durch eine kleine, kompakte Bauweise der Dichtungen aus. "Wir zeigen die erste Gleitringdichtung, die mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Federsystemen ausgerüstet ist und die im Inneren einen integrierten Pumpmechanismus besitzt, um Kühlflüssigkeit in der Gleitringdichtung umzuwälzen."

In Hannover präsentiert die KSD auch neue Werkstoffe - edelstahlgehärtete Gleitringe sowie den so genannten "Schwarzen Stahl" - ein Polymer, das Verschleißeigenschaften und eine Festigkeit wie Stahl aufweist. Ein weiteres Messehighlight: 3-D-Dichtungen, die zu 100 Prozent mit Wassertrahltechnologie geschnitten sind. "Dadurch können wir beispielsweise einen Stahlträgerring mit einem Elastomer in allen drei Achsen so verbinden, dass er nicht mehr herausrutschen kann." Und dies, ohne Klebstoff zu verwenden, ohne zu vulkanisieren oder zu verschweißen. "Das ist eine absolute Neuheit", bekräftigte Kästner. Gerade von der 3-D-Wasserstrahltechnik sei künftig einiges zu erwarten.

Mit ihrem Messeauftritt will sich die KSD einem breiteren Kundenkreis präsentieren. Mit Großkunden wie Shell und Dow gibt es bereits Geschäftsbeziehungen. Kästner: "Die Messe ist für uns Plattform, um zu zeigen, dass wir mit völlig neuen Fertigungskonzepten als kleine Firma im mittleren Stückzahlbereich kostengünstige Lösungen anbieten können. Unser Schwerpunkt liegt auf neuen Fertigungstechnologien."