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EU-Osterweiterung EU-Osterweiterung: Firmen im Land hoffen auf gute Geschäfte

Von Rainer Gummelt 19.12.2002, 19:32

Halle/MZ. - Die EU-Osterweiterung löst bei zahlreichen Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt intensive Aktivitäten aus. Schon mehr als 30 Prozent aller Firmen hätten sich auf die Ausdehnung der Gemeinschaft nach Osteuropa konkret vorbereitet, sagte die Geschäftsführerin der Industrie und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), Linda von Delhaes-Günther, der Mitteldeutschen Zeitung.

Sie stützte sich dabei auf eine Umfrage, die von der Kammer unter rund 800 Mitgliedsfirmen durchgeführt worden war.

Die Hälfte der befragten Unternehmen, hob Delhaes-Günther hervor, gehe davon aus, dass die Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und den Beitrittskandidaten (Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ungarn) nach der EU-Erweiterung zunehmen werde. Derzeit betreiben rund 40 Prozent der Industrieunternehmen Auslandsgeschäfte in den Beitrittsländern.

Besonders die chemische Industrie exportiere stark. 2001 habe der Anteil der Produkte der chemischen Industrie, die ausgeführt wurden, mehr als ein Drittel betragen. Dank der Chemie sei die Exportquote im ersten Halbjahr 2002 im Kammerbezirk auf 18 Prozent geklettert. Zum ersten Mal sei damit die Export-Kraft des benachbarten IHK-Bezirkes Leipzig (17 Prozent) überflügelt worden, unterstrich die Außenwirtschafts-Spezialistin.

40 Prozent der Firmen im Süden des Landes meinen, dass die Erweiterung der Gemeinschaft Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum Sachsen-Anhalts haben werde, berichtete von Delhaes-Günther. Dabei sei die Industrie, wo 60 Prozent auf Wachstum hoffen, weitaus optimistischer als der Handel, wo nur vier von zehn Firmen solche Wirkungen erwarten.