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Energie Energie: Ausverkauf bei Varta

06.08.2002, 12:50
Ein Arbeiter kontrolliert Autobatterien. (Foto: Archiv)
Ein Arbeiter kontrolliert Autobatterien. (Foto: Archiv) dpa

Hannover/dpa. - Varta hatte zuvor mitgeteilt, dass die Autobatteriesparte für312,5 Millionen Euro an den US-Hersteller Johnson Controls abgegebenwird. Wenige Tage zuvor war die Mehrheit des Gerätebatteriebereichsfür 262 Millionen Euro an den US-Konzern Rayovac verkauft worden.«Die Globalisierung der Autoindustrie und des Handels gibt den Taktvor, nach dem man sich als Unternehmen richten muss», sagte Prilhoferzur Begründung für die Verkäufe. Beide Transaktionen müssen noch vonKartellbehörden gebilligt werden.

Die nötige Zustimmung der Varta-Gremien gilt als Formsache. DasUnternehmen gehört seit Ende 2000 nach einer Transaktion von rund 287Millionen Euro zu 92 Prozent einem Konsortium. An diesem sind dieDeutsche Bank-Tochter DB Investor federführend sowie die FamilienSven Quandt und Sonja Quandt-Wolf beteiligt. Die Quandt-Familie hieltzuvor 43 Prozent. Der Konzern erzielte 2001 mit 7600 Beschäftigteneinen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro und einen Gewinn von achtMillionen Euro. Die Sparte Autobatterien kam auf einen Umsatz von 590Millionen Euro, die Gerätebatterien auf rund 400 Millionen Euro.

Johnson Controls Inc. (Milwaukee) ist ein weltweit tätigerAutozulieferer und in den Bereichen Gebäudetechnik und -managementtätig. Der Konzern erzielte zuletzt einen Umsatz von 18,4 MilliardenDollar, davon 1,2 Milliarden mit Autobatterien vor allem in den USAund Lateinamerika. Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen mitdem Kauf des deutschen Autobatterieherstellers Hoppecke Automotiveein erstes Standbein in Deutschland geschaffen. Rayovac mit Sitz inMadison im US-Staat Wisconsin hatte 2001 einen Umsatz von 616Millionen Dollar (rund 620 Mio Euro).

Varta war wegen erheblicher Investitionen für Forschung undVertrieb an den Rand seiner finanziellen Möglichkeiten für weiteresWachstum seiner Sparten geraten. Nach der Übernahme durch DB Investorwurden strategische Partner gesucht.