Elefantenhochzeit Elefantenhochzeit: Dow Chemical darf mit Union Carbide fusionieren
Midland/Schkopau/MZ/fzi. - Der Vereinigung des US-Konzern Dow Chemical (Midland/US-Bundesstaat Michigan) mit dem Konkurrenten Union Carbide (Danbury/US-Bundesstaat Connecticut) steht nichts mehr im Wege. Sowohl die oberste Handelsbehörde der Vereinigten Staaten als auch die Europäische Kommission hätten den Fusionsplänen beider Unternehmen zugestimmt, teilte Dow gestern in Midland mit. Der Abschluss der Fusion soll heute mit einer Feier an der Börse in New York festlich begangen werden.
Im Rahmen des am 4. August 1999 angekündigten Zusammenschlusses werde Union Carbide eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Dow, wurde in Midland mitgeteilt. Beide Unternehmen zusammen realisierten nach Anhaben von Dow im Vorjahr einen Umsatz von 28,4 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 3,1 Milliarden Dollar. Während Dow rund 41000 Mitarbeiter in 32Ländern zählt, kommt der Partner auf 11500 Beschäftigte in 40 Ländern.
Mit der Elefantenhochzeit steigt Dow zum weltweit führenden Hersteller von Chemikalien, Kunststoffen und Produkten für die Landwirtschaft auf. Innerhalb von zwei Monaten will die Konzernzentrale in Midland über die zu erwartende Kostenoptimierung informieren. Fachleute rechnen damit, dass die Effekte deutlich über den bisher geschätzten 500 Millionen Dollar liegen werden. Als Teil des Genehmigungsprozesses hatte sich Dow gegenüber den Behörden zum Verkauf bestimmter Anlagen verpflichtet. Das betrifft unter anderem Produktionsstätten zur Erzeugung des Kunststoffs Polyethylen. Auch bei der ostdeutschen Tochtergesellschaft BSL Olefinverbund (Schkopau) wird dieses Material hergestellt. Wie BSL-Sprecherin Astrid Molder der Mitteldeutschen Zeitung sagte, werde die Fusion keinerlei negative Folgen für die BSL-Standorte Buna, Böhlen und Leuna haben. Andererseits könnten zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch keinerlei Aussagen darüber getroffen werden, ob sich aus der Vereinigung neue Investitionschancen für die mitteldeutsche Region eröffnen werden.