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Einzelhandel Einzelhandel: Plus plus Netto ergibt Mega-Discounter

Von Michael Draeke 16.11.2007, 09:40
Ein Mann hält vor einem Edeka Markt in Dresden eine Einkaufsplastiktüte des Discounters Plus in der Hand. (Foto: ddp)
Ein Mann hält vor einem Edeka Markt in Dresden eine Einkaufsplastiktüte des Discounters Plus in der Hand. (Foto: ddp) ddp

Mülheim/Ruhr/ddp. - Der größte deutsche Einzelhändler Edeka wirddemnach 70 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft übernehmen,Tengelmann wird zu 30 Prozent beteiligt sein. Der neu entstehendeDiscounter wird dabei voraussichtlich zu den Branchenriesen Aldi undLidl aufschließen.

Die gemeinsame Gesellschaft aus Netto und Plus solle künftig zueinem «wachstumsorientierten Discounter» entwickelt werden, hieß es.Die Kooperation unterliege jedoch noch dem Vorbehaltkartellrechtlicher Genehmigung. Der Gesamtumsatz des neuenUnternehmens wird voraussichtlich bei über elf Milliarden Euroliegen. Jährlich ist die Neueröffnung von über 300 Filialen geplant.Die Plus-Kette besitzt derzeit etwa 2900 Märkte in Deutschland, Nettokommt auf rund 1300. Nach Aldi und Lidl ist Plus der drittgrößtedeutsche Lebensmitteldiscounter.

Die Konzepte und die Filialnetze von Plus und Netto ergänzten sichgeographisch geradezu ideal, sagte Karl-Erivan Haub,geschäftsführender Tengelmann-Gesellschafter. Die Unternehmensgruppemit Sitz in Mülheim an der Ruhr hatte seit längerem nach einemPartner für die Plus-Supermärkte gesucht. Ziel einer möglichenPartnerschaft sei es, gegenüber den beiden Marktführern Aldi und Lidleine «ganz starke Nummer drei» im deutschen Lebensmittelgeschäft zuformen, hatte Haub vor einigen Wochen angekündigt.

Auch die Rewe-Gruppe hatte dabei für die Plus-Märkte mitgeboten.Rewe wolle in Deutschland weiter wachsen, aber nicht um jeden Preis,kommentierte der Vorstandsvorsitzende Alain Caparros am Freitag dieEinigung der beiden Konkurrenten. Sein Unternehmen sei nicht in derSituation, dafür jeden Preis zahlen zu wollen oder zu müssen. DieIntegration und Sanierung von Plus und die kartellrechtlicherforderliche, mögliche Schließung hunderter Standorte werde immenseKosten verursachen, prophezeite Caparros. Diese Kosten seien imRewe-Kaufpreisangebot berücksichtigt gewesen.

Tengelmann und Edeka kündigten derweil an, auch beim Einkauf fürdie über 700 Kaiser's - und Tengelmann-Supermärkte künftigzusammenarbeiten zu wollen. Mit der Kooperation sollten «langfristigeSynergien» geschaffen werden, hieß es.

Karl-Erivan Haub (r.), Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann, und Alfons Frenk, Vorstandvorsitzender der EDEKA AG überreichen sich in Mülheim die Firmenwimpel. (Foto: dpa)
Karl-Erivan Haub (r.), Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann, und Alfons Frenk, Vorstandvorsitzender der EDEKA AG überreichen sich in Mülheim die Firmenwimpel. (Foto: dpa)
dpa