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Drogeriediscounter Drogeriediscounter: Schlecker muss sich neu erfinden

19.11.2010, 11:40

Ehingen/dadp. - Dabeisollen die Filialen umgestaltet und das Sortiment modernisiertwerden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch diePreisgestaltung sowie sämtliche Organisationsprozesse würden neuausgerichtet.

Insgesamt würden mit dem «Fit for Future»-Programm in denkommenden 18 Monaten 230 Millionen Euro investiert. Ziel sei einneuer, einheitlicher Marktauftritt mit mehr Einkaufsatmosphäre.Bereits zu Jahresbeginn hatte Firmengründer Anton Schlecker eineNeuausrichtung angekündigt. «Wir haben nur kleinkarierte Sachenausprobiert. Heute wissen wir, dass wir unser gesamtesGeschäftsmodell umwälzen müssen», hatte er gesagt.

«Wir wollen unseren Kunden in Zukunft weiterhin die vertrauteNähe bieten, die sie von Schlecker gewohnt sind, allerdings mitneuen und attraktiveren Filialen, Themen, Angeboten und Preisen»,erklärte nun Lars Schlecker, der das Unternehmen gemeinsam mitSchwester Meike und den Eltern Anton und Christa Schlecker führt.Zugleich sieht sich das Unternehmen «in der Tradition desattraktiven wie sympathischen Nahversorgers».

Während im kommenden Jahr die Konsolidierung und dieÜberarbeitung der bestehenden Märkte im Fokus stehe, plane dasUnternehmen, ab 2012 wieder zu wachsen. «Wir werden dabei wachsenund schneiden, Märkte dort schließen, wo sie defizitär sind und neueeröffnen, wo es Potenzial gibt», sagte Meike Schlecker.

Mit der Neuorganisation will sich das Unternehmen auch nach außenöffnen und transparenter werden. Dazu werden den Angaben zufolge diebeiden Schlecker-Kinder den Bereich Kommunikation verantworten.«Hier sind wir in der Vergangenheit sicher sehr zurückhaltendgewesen, worunter auch unsere Reputation gelitten hat», sagte MeikeSchlecker.

In der Vergangenheit war das Unternehmen massiv in Kritikgeraten, weil es begonnen hatte, seine herkömmlichen Läden zuschließen und durch weniger, aber größere «XL-Läden» zu ersetzen.Dabei wurden die Beschäftigten zunächst entlassen und dann über eineeng an das Unternehmen gebundene Zeitarbeitsfirma neu eingestellt.Seit Juni gilt für die Angestellten von Schlecker-«XL-Filialen» einTarifvertrag.