Bundeskanzler: Bundeskanzler: Darf Merkel nicht in Schröders Büro?

Halle (Saale)/MZ. - Gerhard Schröder hat in seinem Rechtsanwaltsbüro in Hannover Bilder von allen Kanzlern aufgehängt, nur eines fehlt. Es hängen dort vier CDU-Politiker, drei SPD-Politiker. Angela Merkel hängt dort nicht, Gerhard Schröder ist der letzte in der Reihe. So zumindest schreibt es der "Spiegel".

Als Begründung wäre vorstellbar, dass Schröder einfach keine Lust hat, an Angela Merkel erinnert zu werden, an die Frau also, die ihm 2005 den Job abgeknöpft hat - und das, obwohl er ihr doch noch am Wahlabend im Fernsehen in pubertärer Aufwallung prophezeit hat, sie werde das nie schaffen. Die SPD hat sich damals dann bekanntlich gegen Schröder und für Merkel entschieden.

Zu diesem Triumph kommt am Dienstag noch ein zweiter hinzu: Merkel überholt Schröder nun nicht nur bei einer Bundestagswahl, sondern auch bei der Dauer der Amtszeit.

2 583 Tage war Schröder Kanzler, und am Montag ist Gleichstand. Danach regiert Merkel zwar immer noch kürzer als Helmut Kohl (16 Jahre), Konrad Adenauer (14 Jahre) und Helmut Schmidt (achteinhalb Jahre), aber länger als Schröder hat sie dann durchgehalten.

Für den Tag Eins nach dem Gleichstand hat die Bundeskanzlerin kein besonders spektakuläres Programm: Sie fährt ins Mecklenburgische, nach Schwerin, in ein Umspannwerk. Eine besonders leistungsfähige Stromleitung soll in Betrieb genommen werden.

Über Schröders Programm ist leider nichts bekannt. Seine Ehefrau Doris erzählt des öfteren in Interviews, er kümmere sich jetzt häufig um die Kinder. Und dass er Stullen schmiere. Und dass das ein Fortschritt sei. Na immerhin.