Autofahren Autofahren: Benzinpreise sanken wieder
Hamburg/dpa. - Mit der Senkung seien die vorherigen Preiserhöhungen um etwa fünf Pfennige nur teilweise zurückgenommen worden, meinte AvD-Sprecher Johannes Hübner am Montag in Frankfurt. Die Konzerne hätten möglicherweise auf die Proteste reagiert, was natürlich ein gutes Signal, gleichzeitig aber auch ein weiteres Indiz für die kritisierten Preisabsprachen sei. Den Öl-Gesellschaften blieben immer noch ungerechtfertigte Sondergewinne von etwa 30 Millionen DM.
Der Automobil Club Europa (ACE) forderte die Bundesregierung auf, präventiv wirksame Maßnahmen gegen derartige Preissprünge vor Ferienzeiten und Festtagen zu ergreifen, statt diese im Nachhinein nur zu bedauern. Wenn die Mehrfachbelastungen durch Öko-, Kfz- und Mineralölsteuer mit unkalkulierbaren Spritpreisen und schwächelnder Konjunktur zusammenkämen, könne sich das zu einem «politisch explosiven Gemisch entwickeln», warnte ACE-Pressesprecher Rainer Hillgärtner.
AvD-Präsident Wolfgang-Ernst zu Ysenburg und Büdingen, rief das Bundeskartellamt auf, die offensichtlichen Preisabsprachen der Ölkonzerne zu untersuchen. Den Autofahrern empfahl er den Umweg zur preiswerten Tankstelle. Neben anderen Politikern forderte der FDP- Fraktionsvize im Bundestag, Rainer Brüderle, gegen die «Abzocke der Autofahrer» müsse mit einer «Doppelstrategie» vorgegangen werden: «Erstens: keine weitere Erhöhung und Abschaffung der Ökosteuer. Zweitens muss das Kartellamt prüfen, ob die Ölmultis marktwidrig zulangen.»
Geteilter Meinung waren die Tankstellenpächter über die Auswirkungen der höheren Preise auf das Verhalten der Autofahrer. Einige hatten weniger zu tun, bei anderen lief das Geschäft normal. Nicht nur die Preise, sondern auch das schlechte Wetter habe den Betrieb an den Zapfsäulen beeinflusst, meinte der Geschäftsführer einer Aral-Tankstelle in Berlin-Dahlem, Konrad Neumann. Höhere Preise vor Feiertagen seien durchaus üblich. Das eher zähe Geschäft erklärte er mit schlechtem Wetter. «Das liegt nur am Wetter», sagte auch Hans- Joachim Mannhold an einer Tankstelle in Berlin-Hellersdorf. «Preislich sind wir schon wieder 10 Pfennig runter seit Samstag.»
Peter Heintel von der Raststätte Allertal an der Autobahn 7 in Niedersachsen registrierte einen deutlichen Umsatzrückgang zwischen 15 und 20 Prozent. «Das führe ich allein auf den hohen Spritpreis zurück», sagte Heintel. An einer Schleswiger Tankstelle hieß es: «Wir haben ein ganz normales Ostergeschäft gehabt. «Das Schlimmste schon vorbei»: Fast überall gingen die Preise inzwischen wieder einige Pfennige runter.