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Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: DGB: 2002 war eines der schlimmsten Jahre

09.01.2003, 14:22

Chemnitz/Dresden/dpa. - Das Jahr 2002 war nach Einschätzung der Gewerkschaften eines der schlimmsten auf dem sächsischen Arbeitsmarkt seit 1990. Es habe die höchste Arbeitslosigkeit, die meisten Langzeitarbeitslosen, die wenigsten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) und Umschulungen und die niedrigste Zahl an Ausbildungsstellen gegeben, sagte der DGB- Vorsitzende Hanjo Lucassen am Donnerstag. Laut Landesarbeitsamt lag die Durchschnittsarbeitslosenzahl bei mehr als 405 000.

   Im Vergleich zum Vorjahr sei ein Anstieg um mehr als 5000 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt zu verzeichnen, sagte Lucassen. Einen wesentlichen Anteil an der steigenden Arbeitslosigkeit habe die Erwerbslosigkeit unter Jugendlichen: Mit 48 129 Arbeitslosen bis 25 Jahre habe es 2002 einen Rekord gegeben. Rund zwei Drittel des Anstiegs beim Jahresdurchschnitt sei auf die Jugendarbeitslosigkeit zurückzuführen. Noch nie habe habe es so viele Langzeitarbeitslose gegeben, kritisierte Lucassen. Der Anteil von 41,1 Prozent sei bundesdeutscher Rekord.

   Lucassen führte neben der schwachen Konjunktur auch die geringere Anzahl von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen als Grund für die hohe Arbeitslosigkeit an. So sei die Zahl der ABM im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 000 auf 28 844 gesunken. So wenige ABM habe es seit 1991 nicht gegeben. Auch bei Umschulungen sei ein weiterer Rückgang zu verzeichnen - um fast 2000 Maßnahmen auf 31 619 im Durchschnitt des Jahres. Der DGB-Chef forderte verstärkte Anstrengungen von Bundes- und Staatsregierung: «Die finanziellen Kürzungen bei der Bundesanstalt für Arbeit sind Gift für den Arbeitsmarkt.»