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Angriff in Großkayna Hundeangriff in Großkayna: Rottweiler beißt Mädchen ins Gesicht

Von Melain van Alst 15.03.2017, 06:45
Ein Rettungshubschrauber brachte das Mädchen in eine Spezialklinik.
Ein Rettungshubschrauber brachte das Mädchen in eine Spezialklinik. Peter Wölk

Großkayna - Schockmoment in Großkayna: Am Dienstagmorgen ist ein sechsjähriges Mädchen an der Grünen Straße von einem Rottweiler angefallen worden. Nach Polizeierkenntnissen ist sie  zwei spielenden Hunden in dem Braunsbedraer Ortsteil gegen 8.30 Uhr zu nah gekommen und wurde von einem der Tiere ins Gesicht gebissen.  Mit massiven Gesichtsverletzungen hat ein Rettungshubschrauber das Mädchen dann in eine Spezialklinik nach Halle  bringen müssen, hieß es von der Leitstelle.

Immer wieder kommt es zu derartigen Beißvorfällen, allein im Saalekreis wurden im vergangenen Jahr acht Fälle erfasst, wie eine Statistik des Landesverwaltungsamtes belegt. Davon waren sechs Attacken in Merseburg, eine in Braunsbedra und eine Mücheln. Andere Kommunen hätten keine Vorfälle gemeldet, heißt es vom Landesverwaltungsamt. Insgesamt bissen die Vierbeiner in ganz Sachsen-Anhalt insgesamt 99 Mal zu, in der Hälfte der Fälle waren Menschen betroffen.

Dabei waren es vor allem die Rassen Labrador Retriever und  Deutscher Schäferhund, die den Zahlen nach besonders häufig zubissen. Auch die Fälle im Saalekreis lassen sich nicht einer speziellen Hunderasse zuordnen. Mehr als die Hälfte der Bisse stammen von Deutschen Schäferhunden, auch ein Pitbull, ein Dalmatiner und ein Deutscher Boxer wurden  auffällig.

Im jüngsten Fall der schwer verletzten Sechsjährigen  wurde das Ordnungsamt der Stadt Braunsbedra bereits tätig. „Der Hund ist sicher  verwahrt“, sagt Leiterin Marion Eckner und spricht von einem gängigen Verfahren. Der Halter werde nun vom Ordnungsamt aufgefordert, Dokumente wie beispielsweise Wesens- und Eignungstest vorzulegen und danach werde entschieden, was mit dem Hund passiert. „Es gibt Auflagen nach dem Gefahrhundegesetz, die wir einhalten“, so Eckner. Selbst kann sie sich an drei ähnliche Fälle in den vergangenen Jahren in Braunsbedra erinnern. Die Polizei hat aktuell die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung  aufgenommen.

Seit März vergangenen Jahres gibt es ein neue Regelung im Hundegesetz in Sachsen-Anhalt, das Hundehaltern verbietet, bestimmte Rassen zu züchten, zu vermehren oder mit ihnen zu handeln, da sie als besonders gefährlich gelten. Betroffen sind davon die Rassen Pitbull-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, American Staffordshire-Terrier und Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander und mit anderen Hunden.  (mz)