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Mitteldeutsches Verbundprojekt Mitteldeutsches Verbundprojekt: Vernetztes Wissen soll jungen Firmen helfen

Von Eckhard Jäckel 25.05.2004, 15:52

Halle/MZ. - Um der zukunftsträchtigenBiotechnologie-Branche in Mitteldeutschlandschneller zu wirtschaftlichem Erfolg zu verhelfen,soll das Wissen der meist jungen und kleinenFirmen miteinander vernetzt werden. Das istKernziel des Projektes Know-Bit, in dem sichfünf IT-Unternehmen aus Sachsen-Anhalt undSachsen sowie die hallesche Biotechnologie-FirmaACGT Progenomics AG zusammengefunden haben.

"Wissensmanagement spielt eine immer größereRolle, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben",sagt Alexander Scherf vom Partnernetzwerknet4com, einem der Projektpartner. Geradein der Biotechnologie, die in rasantem Tempoimmer neue Ideen für Verfahren und Produktezum Beispiel für die Früherkennung und schonendeBehandlung von Krankheiten hervorbringt, seies unverzichtbar, ständig auf dem neuestenStand zu sein. Denn nur für denjenigen, derals erster die Marktreife erreicht, zahlesich die jahrelange Forschungsarbeit auchaus.

Detlef Dimkowsky von der ebenfalls am Projektbeteiligten Firma Bitonic life mit Standortenin Leipzig und Halle verweist auf die Pharmabranche:"Von der Entwicklung eines neuen Wirkstoffesbis zur Zulassung als Medikament können zehnJahre vergehen." Dieser Weg sei nicht nurlang sondern auch steinig, weil aufwendigeTests und Verfahren durchlaufen, Rechte geschützt,Kapital beschafft und industrielle Partnergefunden werden müssen. "Daran scheitern manchegroßartige Idee und manches Unternehmen, weilihnen das Wissen darüber fehlt. Genau diesesWissen, neben dem fachlichen Know-how auchbetriebswirtschaftliches und rechtliches,wollen wir den Firmen leichter zugänglichmachen", so Dimkowsky.

Beim Praxispartner ACGT Progenomics werdengroße Hoffnungen in das Projekt gesetzt. "Unshat die Möglichkeit, Wissen zwischen jungenBiotech-Firmen zu teilen, sehr gefallen",sagt Vorstand Diana Behnen. "Gerade kleineFirmen unserer Branche neigen dazu, allesallein zu machen, damit ihnen niemand in denTopf schauen kann." Das aber führe oft zuParallelentwicklungen und unnötigem Zeitverzug.

Wenn es mit Know-Bit gelinge, den Prototypeiner Datenbank für die Proteinforschung (Proteinesind jene Bausteine, aus denen die lebendeSubstanz des Körpers besteht) aufzubauen,könne das den Forschungsstandort nachhaltigstärken. Behnen hofft deshalb ebenso wie Scherfund Dimkowsky, dass sich möglichst viele Biotech-Partnerin das "Wissens-Netzwerk" einbringen. "Wirgarantieren, dass dabei das spezifische Know-how,das eigentliche Kapital der Firmen, hundertprozentigvertraulich bleibt", versucht Scherf Hemmschwellenabzubauen.

Das Projekt Know-Bit war im vergangenen Jahrim Landeswettbewerb "Mit Wissen wirtschaften"prämiert worden. Es startete im Dezember 2003und wird zunächst ein Jahr lang gefördert.