Zweiter Mordprozess gegen Phil Spector
Los Angeles/dpa. - Der frühere Beatles-Produzent ist angeklagt, die Schauspielerin Lana Clarkson (40) im Februar 2003 in seiner Villa in Alhambra, einem Vorort von Los Angeles, erschossen zu haben. Der erste Prozess gegen Spector mit mehr als 70 Zeugenaussagen war im September 2007 gescheitert, weil sich die Geschworenen nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen konnten.
Im neuen Prozess sollen mehrere Hundert potenzielle Juroren in den kommenden Tagen Fragebögen ausfüllen. Anwälte von Anklage und Verteidigung wollen von Mitte Oktober an zwölf Männer und Frauen aus dem Jury-Pool bestimmen. Wie der US-Sender CBS berichtete, erschien Spector persönlich zu dem Gerichtstermin. US-Richter Larry Paul Fidler sicherte den künftigen Juroren zu, dass der Prozess nicht im Fernsehen übertragen werde und dass sie anonym bleiben würden. Nicht einmal er selbst würde ihre Namen erfahren.
Zehn der zwölf Juroren hatten im ersten Prozess für eine Verurteilung gestimmt. Mit Hilfe von Blutspuren und anderen Indizien am Tatort hatte die Anklage Spector als Täter dargestellt, der eine Pistole in Clarksons Mund gehalten und abgedrückt haben soll. Die Verteidigung beharrte darauf, die Frau habe Selbstmord begangen.
Spector, der einst mit Musikgrößen wie Elvis Presley, Tina Turner oder The Ronettes arbeitete, befindet sich gegen eine Millionen-Kaution auf freiem Fuß. Im Falle eines Schuldspruchs wegen Mordes droht ihm eine Haftstrafe von 15 Jahren bis lebenslänglich.
