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Zwei für alle Fälle

10.03.2010, 23:15

Hamburg/dpa. - Das deutsche Fernsehen hat ein Traumpaar mehr: Jan Fedder und Axel Milberg. In der Siegfried-Lenz-Verfilmung «Das Feuerschiff» standen sie sich schon als Held und Schurke gegenüber.

Bei den Aufnahmen kam Jan Fedder auf die Idee, gemeinsam eine Komödie zu drehen. Aus der Idee wurde der Film «Zwei für alle Fälle» - höchstwahrscheinlich Auftakt für eine Reihe. Die Premiere mit dem Untertitel «Ein Song für den Mörder» - nach einem Buch von Norbert Eberlein und unter der Regie von Lars Jessen - zeigt die ARD an diesem Donnerstag (20.15 Uhr).

Die beiden gestandenen Männer sind dort Brüder. Ungleiche Brüder. Der eine, Piet Becker, vergrübelt, ernst, mit sich und der Welt im Unreinen, die fast tragische Gestalt. Fedder seufzt: «Ich musste natürlich die Arschkarte ziehen und diese Rolle bekommen.» Mit schmunzelndem Neid sieht er auf seinen Film-Bruder Hannes. Der ist ein Luftikus und ein Hallodri, «einer, der von einer Eisscholle des Lebens zur nächsten springt und immerzu hofft, nicht irgendwann mal am Kanthaken gekrallt zu werden», wie sein Darsteller Milberg meint.

Dabei stößt dann der Schwerenöter auf manch willige, zahlungskräftige Dame, die dem charmanten Herrn nur gar zu gern Leib wie Konto öffnet: «Er will die Frauen gar nicht betrügen. Er tut es einfach. Ein Mann ohne Moral, aber nicht wirklich schlecht dabei.» Bruder Piet, Ex-Polizist, kann nur hochmoralisch den Kopf schütteln.

Dennoch finden sich die zwei. Weil in beider Heimat Husum ein Mord geschieht. Ein sehr scheußlicher dazu, an einer jungen Frau. Produzentin Sabine Timmermann: «Wir werden künftig in der Darstellung des Mordes noch zurückhaltender sein. Es sollen schließlich Filme für die ganze Familie werden.»

Aber sonst lag in jeder Hinsicht eitel Sonnenschein über dieser Produktion, wo nun vor nordfriesischem Hintergrund die beiden ungleichen Brüder auf gemeinsame Mörderjagd gehen. Ein Primadonnengerangel zwischen den beiden Fernsehstars gab es nicht: «Der Sympathiefaktor war einfach stärker als jede mögliche Rivalität», erinnert sich Sabine Timmermann. Und wenigstens einmal darf Fedder, vom anderen unbeneidet, dominieren: in der Schlussszene beim «Song für den Mörder», wenn Fedder in seliger Erinnerung an seine Combo-Zeit seinen Bass voll ertönen lassen darf.

Und so soll aus dem Zusammenspiel Fedder/Milberg eine Reihe werden. Sabine Timmermann schätzt dafür die Chancen sehr hoch ein: «Wir werden wohl, so mit einem Fall pro Jahr, weitermachen können, solange die beiden wollen.» Dabei beschränkt sich die kleine Reihe nicht auf Husum, sondern will mit der Zeit den gesamten norddeutschen Raum abdecken. Celle steht schon mal als nächste Station zur engeren Wahl. Milberg wäre Sylt noch lieber samt «Sansibar» und Nackedei- «Buhne 16»: «Da gibt es doch für einen Heiratsschwindler wie Hannes ganz herrliche Möglichkeiten.»

Dafür soll er nun in Celle der großen Liebe seines Lebens begegnen und es damit ausnahmsweise sehr ernst meinen. Schon eilt zur Hochzeit der ältere Bruder herbei. Und dann fehlt nur noch ein schöner Mord.