Zehn Finger und ein Browser: Chatten mit Web-Messengern
Hamburg/dpa. - Zehn Finger, Rechner und Internetzugang - mehr braucht es nicht für den Chat mit Freunden und Bekannten. Denn alle populären Messenger sind inzwischen auch über Webseiten aufruf- und nutzbar.
Damit sind die Zeiten vorbei, in denen das Plaudern auf fremden Rechnern nur funktionierte, wenn darauf auch die Software für den selbst genutzten Messenger oder das richtige Betriebssystem installiert war. Mit Web-Messengern haben Plaudertaschen freie Bahn - auch hinter Firewalls und an Rechnern in Büros oder Internet-Cafés.
Bevor der Chat beginnt, sollte der Popup-Blocker des Browsers kontrolliert werden. Er muss so eingestellt sein, dass er die nötigen Extra-Fenster des Messengers nicht blockiert. Der MSN Web Messenger ermöglicht vor der Anmeldung, den eigenen Status einzustellen. Wer zunächst nur sondieren will, ob bestimmte Freunde online sind, kann sich unsichtbar mit «Als offline anzeigen» einloggen.
Nutzer von MSN oder dessen Nachfolger Live können auch Chatter des Yahoo Web-Messengers kontaktieren und umgekehrt. Der Yahoo-Messenger öffnet dafür immer ein neues Fenster oder einen Tab. Wer Wert auf Datenschutz legt, sollte entscheiden, ob er Chats aufzeichnen lassen will, um sie nachlesen zu können. Die standardmäßig eingeschaltete Funktion kann über den Reiter «Messagearchiv» deaktiviert werden.
Beim AIM Web-Messenger von AOL kann der Chatter nach der Anmeldung gleich das Gespräch mit seinen «Buddys» beginnen. Eine Telegramm-Funktion schickt besonders eilige Mitteilungen auf den Schirm des Gegenübers und dort in ein separates Fenster. Zusätzlich lassen sich Mails mit eigener AIM-Adresse absetzen.
Wie bei MSN und Yahoo bilden AIM und der mit dem AOL-Dienst kompatible Messenger ICQ ein Paar. Letzterer kommt beim Web-Messenger-Angebot ICQ2Go mit einem Flash-Client daher. Dieser hält als Sprache aber nur Englisch bereit. Auch hier wird das Inkognito-Einloggen unterstützt. Zusätzlich gibt es einen Privacy-Button, der den Nutzer auf die Schnelle unsichtbar schaltet.
Wer seine Freunde nicht allein mit einem Vertreter der Pärchen MSN-Yahoo oder AIM-ICQ erreichen kann, nutzt am besten einen Messenger mit «Multiprotokollfähigkeit». Auch diese gibt es als Web-Lösung. Ein «talentierter» Multi-Messenger ist Meebo. Neben dem gleichzeitigen Login für MSN, Yahoo, AIM und ICQ bietet er auch Google Talk und Jabber. Wer nicht jeden Tag bis zu sechs Nicknames und Passwörter eingeben will, kann einen Meebo-Account eröffnen. Bei der Anmeldung wird er dann mit allen gewünschten Messenger-Netzwerken verbunden.
Mit Unterstützung für die wichtigsten Dienste, aber ein wenig umständlicher als Meebo, geht der Multi-Web-Messenger ebuddy ans Werk. Das schillerndste Angebot, das sich zuletzt aber noch in der Beta-Testphase befand, ist Kool IM. Hier können sich Nutzer für fast jeden Messenger anmelden - von dem in Polen populären Gadu-Gadu bis zum von Spielern geschätzten XFire.
INFO: Kein Multimedia bei Web-Messengern
Auf Telefonate oder Videogespräche wie bei den installierbaren Versionen der Messenger müssen Nutzer der Online-Angebote verzichten. Das gilt auch für den Dateitransfer - eine Ausnahme bildet hier Meebo. Emoticons und die Anzeige von Profilbildern werden aber von den meisten Chat-Angeboten für den Browser unterstützt.
MSN Webmessenger: webmessenger.msn.de
Yahoo Webmessenger: de.webmessenger.yahoo.com
Web-Messenger von AOL: webmessenger.aol.de
Messenger ICQ: www.icq.com/download/icq2go
Multi-Messenger Meebo: wwwl.meebo.com
Online-Messenger eBuddy: www.ebuddy.com
Messenger KoolIM: koolim.com