World Games World Games: Veranstalter glänzen mit Kulturspektakel

Duisburg/dpa. - «Wir wollen die Leute ein bisschen überraschen», sagt FrankJebavy, der das Festivalbüro Duisburg leitet und für dasKulturprogramm verantwortlich ist. Bei der Zusammenstellung habe imVordergrund gestanden, dass «die World Games ein junges Sportereignissind und mit den vielen Trendsportarten ein junges Publikumansprechen». Das Resultat kann sich sehen lassen: Mit Max Herre, Mia,Annett Louisan und «2raumwohnung» zeigen sich einige der gefragtestendeutschen Musiker aus verschiedenen Stilrichtungen auf der Open-Air-Bühne der «World Games Plaza». Auch die Duisburger Philharmonikertreten dort auf.
Die Plaza, ein Zeltdorf mit zahlreichen Bühnen zwischen MSV-Arenaund Regattastrecke, werde das «Herz der World Games» sein, sagtJebavy. Dort sollen sich Besucher, Sportler, VIPs und Journalistenbegegnen und während der zehn Tage - und vor allem Abende - gemeinsamfeiern. Anders als bei der vorigen Auflage der World Games vor vierJahren in Akita (Japan) bleibt die Plaza in Duisburg bis weit nachMitternacht geöffnet. Bei den meisten Veranstaltungen ist derEintritt frei, nur bei den größeren Konzerten und Performances müssendie Besucher moderate Preise zwischen 7 und 12 Euro zahlen.
Der Vorverkauf laufe bislang «spitze», sagt Jebavy. Bislang seien3000 der angepeilten 5000 Tickets verkauft. Besonders das Konzert deramerikanischen Band «Calexico» mit ihrer «Mischung aus Tex Mex undWüstenrock» entpuppe sich als Renner und ziehe sogar Fans aus Belgienund den Niederlanden an. Daneben begeistert sich der 43 Jahre alteJebavy persönlich für den (musikalischen) Auftritt der französischenSchauspielerin Julie Delpy («Homo Faber», «Drei Farben»-Trilogie).
In zwei ungewöhnlichen Performances setzen sich Künstler kritischund ironisch mit dem Bild von Deutschland auseinander. Für irritierteReaktionen dürfte das Puppentheater «Schicklgruber, alias AdolfHitler» des Australiers Neville Tranter sorgen. «Das Stück hat etwasKomödiantisches, ist bitterböse, bietet dabei aber auch ernsthafteAuseinandersetzung», sagt Jebavy. «Da gefriert einem das Lachen imGesicht.» Eher rustikal geht es in der Percussion-Show «Auto Auto»zu, in der ein Opel Kadett als Schlaginstrument dient - der vielzitierte deutsche Autowahn ist hier nur unschwer zu erkennen.
Jebavy ist sicher, dass sich die Besucher in Duisburg wohlfühlenwerden. Selbst an die verschiedenen Konfessionen der Besucher istgedacht, für die im «Zelt der Religionen» Gottesdienste veranstaltetwerden. Natürlich stehe bei den World Games der Sport im Mittelpunkt.Doch auch das Kulturprogramm soll bei den Besuchern seine Spurenhinterlassen. «Ich würde mich freuen, wenn am Ende der eine oderandere für sich eine Entdeckung gemacht hat», sagt Jebavy.