WM-Qualifiktion WM-Qualifiktion: Club-«Rentner» schießt Argentinien in Richtung Endrunde 2010
Rio de Janeiro/Buenos Aires/dpa. - Der 29-Jährigemit Maradonas Rückennummer 10 war am dritten Qualifikations-Spieltagin Südamerika einmal mehr überragender Mann auf dem Feld. «Riquelmeist phänomenal. Ich bin froh und stolz, dass wir ihn haben», lobteTrainer Alfio Basile seinen Mittelfeldstar.
Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel festigten die «Gauchos» dieTabellenführung souverän. Vor 65 000 Zuschauern im Monumental-Stadion brachte der erst 19-jährige Sergio Agüero von Atlético Madriddie Hausherren mit einem Kopfballtor in der 40. Minute in Führung.Bayern Münchens Martín Demichelis hatte per Kopf die Vorlage gegeben.Nach der Pause folgte die Riquelme-Show: Der Spielmacher trafzunächst per Freistoß ins Toreck (56.) und zirkelte den Ball dannnach einem Solo von Jungstar Lionel Messi unerreichbar für Boliviensguten Schlussmann Carlos ins Netz (73.).
«Hoffentlich spiele ich auch in Zukunft weiter so schlecht undArgentinien gewinnt immer», meinte Club-«Rentner» Riquelme nach demSchlusspfiff ironisch in Richtung seiner Kritiker, die ihm oftApathie und eine langsame Spielweise vorwerfen. «Das war eineGalavorstellung von Riquelme», schrieb die Zeitung «La Nación», dieauch die Leistung des defensiven Mittelfeldspielers Javier Mascheranovom FC Liverpool hervorhob. Routinier Javier Zanetti hatte noch einenweiteren Grund zum Feiern. Der Akteur von Inter Mailand bestritt sein116. Länderspiel und ist damit vor Roberto Ayala neuer Rekord-Nationalspieler der «Blau-Weißen».
Argentinien auf den Fersen bleibt Paraguay nach dem 5:1 inAsunción gegen Schlusslicht Ecuador. Mit sieben Punkten eroberten die«Guaranis» zumindest für 24 Stunden Rang zwei. Borussia DortmundsNelson Valdez (9.), Cristian Riveros (26./90.), der frühere Bayern-Profi Roque Santa Cruz (51.) und Néstor Ayala (82.) schossen die Toredes Siegers. Iván Kaviedes (80.) war für Ecuador erfolgreich. Dieweiter punktlosen Andenkicker sehen nach zwei WM-Teilnahmen in Folgeihre Felle schon sehr früh davonschwimmen. Coach Luis Suarez zog nochin der Nacht zum Sonntag die Konsequenzen und trat zurück. Gut imRennen bleibt Kolumbien, das vor eigenem Publikum zu einem 1:0-Zittersieg über Venezuela kam.
Derweil bangte Brasilien vor dem Auswärtsduell am Sonntag gegenPeru in Lima um den Einsatz von Ronaldinho. Der angeschlageneWeltstar des FC Barcelona beruhigte die Fans aber: «Ich freue mich,dass ich hier sein darf und will alles tun, damit unser Volk inBrasilien wieder viel zu jubeln hat.» Am Sonntag stand außerdem dieBegegnung Uruguay gegen Chile auf dem Programm. Der vierte Spieltagder südamerikanischen WM-Qualifikation findet bereits am Dienstag undMittwoch statt.