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WM 2006 WM 2006: Der schöne Schein ist trügerisch

Von Gregor Derichs 06.12.2005, 19:57

Leipzig/MZ. - Dies führt manchmal beim deutschen WM-Organisationskomitee zu Irritationen und Verärgerung. Im Vorfeld der WM-Auslosung wurden die Differenzen erneut erkenntlich. Nach Kritik von Blatter am Sicherheitskonzept folgten beschwichtigende Reaktionen. "Wir haben die Sicherheitsbelange immer im Auge. Der Schutz der Stadien, der Teamquartiere und der Trainingsplätze sind in guter Vorbereitung", sagte Horst R. Schmidt, Vizepräsident des WM-OK. Dass nach der Dachpanne in Frankfurt auch bei den WM-Stadien in Nürnberg und Kaiserslautern Schäden auftraten, löst bei der Fifa leichte Schadenfreude aus.

Deutscher Perfektionismus geht den Schweizern auf die Nerven. Dabei tun sie einiges dafür, das Image zu beeinträchtigen. Vor vier Wochen statteten Schweizer Korruptionsfahnder der Fifa einen unangenehmen Besuch ab. Mit einem Durchsuchungsbefehl wurden die Büros von Blatter und Generalsekretär Urs Linsi nach verdächtigen Akten durchsucht. Sonderermittler Thomas Hildbrand. "Wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung zum Nachteil der Fifa".

Der 69 Jahre alte Blatter hat schon Heftigeres erlebt. Im Zuge des Konkurses der Agentur ISL, die für die Fifa die Marketing- und Fernsehrechte verkaufte, war von Schmiergeldzahlungen des Unternehmens die Rede. 60 Millionen Dollar waren verschwunden. Blatter ficht das Ganze nicht an, er sieht hinter den Aktionen Neider am Werk, die seinen Ruf ankratzen wollen. Andererseits umgibt sich der Walliser mit Mitarbeitern, an deren Kompetenz gezweifelt wird. Generalsekretär Linsi gilt mittlerweile als schwache Besetzung. Blatter will die Fäden fest in der Hand halten, was auch zum Spannungsverhältnis zwischen Weltverband und deutschen WM-OK führt. "Vielleicht sind wir ihnen manchmal ein Stück zu selbstständig oder zu schnell. Sie geben schon zu erkennen, dass es ihre Veranstaltung ist", erklärte Schmidt