«Weltfußballer des Jahres» «Weltfußballer des Jahres»: Messi bekommt die «Krone»
Zürich/dpa. - «Wir sind auf der Autobahn beiGlatteis in einen Lkw und danach in die Leitplanke geknallt. Ichstand unter Schock und wollte meine Teilnahme hier schon absagen. ZumGlück ist nur Sachschaden entstanden», berichtete Grings nach dertraditionellen Wahl im Züricher Kongresshaus.
Wie Deutschlands Rekordnationalspielerin Birgit Prinz, die mitFieber zu Hause im Bett lag, ging Grings als Fünfte leer aus. DieTrophäe für die weltbeste Spielerin durfte am Montagabend zum viertenMal nacheinander die Brasilianerin Marta in Empfang nehmen. Gringswar dennoch «wahnsinnig stolz» und freute sich über den würdigenAbschluss eines «fantastischen Jahres».
Star des Abends war jedoch Messi. Der 1,69 Meter kleineDribbelkünstler vom FC Barcelona bekam von den Trainern undSpielführern von 147 Nationalteams 1073 Punkte. Er trat die Nachfolgevon Cristiano Ronaldo (Real Madrid) an, der diesmal mit 352 ZählernZweiter vor Xavi (FC Barcelona/196), Kaká (Real Madrid/190) undAndrés Iniesta (FC Barcelona/134) wurde. «Das ist ein schönerAbschluss eines wunderbaren Jahres. Ich danke vor allem meinerFamilie. Wenn es ein Problem gibt, steht sie immer hinter mir», sagteder Argentinier. Marta triumphierte mit 833 Punkten vor Prinz, derEngländerin Kelly Smith, der Brasilianerin Cristiane und Grings.
Zwei Tage nach dem historischen Sieg mit Barça bei der Club-WM,dem sechsten Titelgewinn der Katalanen innerhalb eines Jahres,erweiterte der erst 22-jährige Messi seine imposante Titelsammlungmit der höchsten Individual-Auszeichnung, die im Fußball vergebenwird. «Es war ein tolles Jahr, in dem ich viel erlebt habe. DasSchönste war der Gewinn der Champions League», sagte Messi. AnfangDezember hatte «La Pulga» - der Floh - mit einem Rekordvorsprungbereits den Goldenen Ball als bester Spieler in Europa gewonnen.
Der Außenstürmer erzielte in der vergangenen Saison 39 Tore fürden spanischen Meister und kaschierte mit seinen überragendenLeistungen im Barça-Trikot seine eher durchschnittlichen Auftrittemit der argentinischen Nationalmannschaft. «Ich habe versucht, auchdort gut zu spielen. Aber das ist nicht immer leicht. Wir hattengroße Mühe, uns für die WM zu qualifizieren. Ich hoffe, bei derEndrunde läuft es besser», erklärte Messi.
In seiner Heimat, die er im Alter von 13 Jahren gen Barcelonaverließ, stillt er seit Jahren die Sehnsucht nach einem legitimenMaradona-Nachfolger. In Barcelona reifte er zu einem Weltstar, derstets bescheiden auftritt. «Ich bin stolz, Argentinier zu sein. Aberich hatte auch Glück, einen tollen Verein zu finden. Barça macht michgroß, ganz klar», meinte der begnadete Techniker.
Für Vorjahressieger Ronaldo gab es keinen Zweifel an der WahlMessis zum neuen «König» des Weltfußballs. «Er hat eine super Saisongespielt und Barcelona viele Titel gewonnen. Ich bin nicht neidisch,er hat es verdient», sagte der teuerste Fußballspieler der Welt vomspanischen Renommierclub Real Madrid.