Wasserleiche identifiziert: Toter ist HSV-Manager Kraus

Hamburg - Traurige Gewissheit: Der in der Hamburger Elbe entdeckte Tote ist der seit elf Wochen vermisste HSV-Manager Timo Kraus. Das bestätigte nun eine Untersuchung des Gebisses in der Rechtsmedizin. Er sei jetzt eindeutig identifiziert, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Freitag in der Hansestadt. Die äußere Leichenschau ergab nach Angaben der Ermittler keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Die Ergebnisse der Obduktion zur Todesursache werden aber erst in der kommenden Woche erwartet.
Die Familie des HSV-Mitarbeiters reagierte mit tiefer Trauer auf die Nachricht vom Tod des 44-Jährigen. „Es gibt keine passenden Worte für den Schmerz, den wir empfinden”, ließ Ehefrau Corinna Kraus über den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV mitteilen. Die Ehefrau dankte allen, die bei der Suche nach ihrem vermissten Mann geholfen hatten. Doch nun brauchten sie und ihre beiden Söhne Ruhe für die Trauerarbeit.
Ein Kapitän hatte die Leiche am Donnerstag entdeckt, Rettungskräfte zogen den Toten aus dem Wasser. Schon kurz darauf gab es nur noch wenig Zweifel, dass es sich bei dem Toten um Kraus handelt. Bei dem Leichnam wurde der Personalausweis des Merchandising-Chefs gefunden, auch die Kleidung stimmte laut Polizei mit der Beschreibung überein.
Auch der Fußball-Bundesligist HSV äußerte tiefe Bestürzung über den Tod seines langjährigen Mitarbeiters. „Unsere Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gelten Timos Familie, der wir weiterhin zur Seite stehen werden”, erklärte HSV-Vorstandsmitglied Frank Wettstein.
Kraus hatte Anfang Januar abends mit Kollegen und Freunden in einem Lokal an den Hamburger Landungsbrücken gefeiert. Ein Taxi sollte den angetrunkenen Familienvater in seinen Heimatort Buchholz in der Nordheide bringen. Dort kam er aber nie an, sondern kehrte zu den Landungsbrücken zurück.
Ein Zeuge gab an, ihn dort kurz nach Mitternacht allein und ohne Jacke gesehen zu haben. An diesem Ort nahm einige Tage später ein Spürhund die Witterung des Abteilungsleiters auf. Doch die Suche von Tauchern blieb erfolglos. Die Polizei vermutete damals, dass Kraus in der Nacht in die Elbe stürzte und ertrank.
Warum Kraus zu den Landungsbrücken zurückkehrte, ist nur eine von vielen offenen Fragen. „Die Ermittlungen sind natürlich mitnichten abgeschlossen”, erklärte Polizeisprecher Abbenseth. (dpa/lno)