Wasserball-Pokal Wasserball-Pokal: Chemnitz akzeptiert die Niederlage nicht
Dessau/MZ/str./fha. - "Chemnitz hat gegen die Wertung der Partie Einspruch eingelegt", bestätigt Dessaus Trainer Thomas Struffmann. Die Gäste bezogen sich dabei auf den Einsatz der mit einem Zweitspielrecht ausgestatteten Magdeburger in den Dessauer Reihen. Die Chemnitzer glauben, dass für diese Akteure sowohl für die Regionalliga als auch für den Pokal eine Zweitspielgenehmigung beantragt werden muss. Bei Abus interpretiert man diese Regel anders. "Wir haben eine Zweitspielgenehmigung für den Verein", erklärt Struffmann und will die Dinge an sich herankommen lassen.
Die schon vor dem Anpfiff offenkundig gewordenen Absichten der Gäste waren für die Dessauer eine zusätzliche Motivationsspritze. Trotzdem gerieten sie zu Beginn mit 0:3 in Rückstand. Doch bis zur Pause sorgten Ralf Hensen, Patrick Stelzner und Marco Kriese für eine 5:4-Führung der Hausherren. Regisseur Kriese nutzte dann gleich nach Wiederanpfiff seine nächste Chance und baute die Dessauer Führung auf zwei Treffer aus. Doch anstatt die Partie dann souverän zu gestalten, machte es Abus noch einmal spannend.
"Unsere Mannschaft hat aus sportlichen Gründen entschieden, in dieser Formation zu spielen." Christian Naumann Abus-KapitänEine zeitweise katastrophale Angriffsleistung und zwei Aussetzer in der Deckung sorgten für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste (18.). In dieser Phase ließ Dessau dazu noch drei weitere Überzahlmöglichkeiten aus und stand am Rand einer Niederlage. Struffmann wollte eigentlich mehr Wechsel vornehmen, begann aber im letzten Viertel dann doch noch einmal mit der Stammformation. Die Leistungsträger spielten dann endlich ihre individuelle Überlegenheit aus. Kriese glänzte mit zwei sauberen Centeranspielen, die Bott und Hensen jeweils per Rückhandwurf zum vorentscheidenden 8:6 nutzten. Der Chemnitzer Anschlusstreffer eine Minute vor Schluss kam zu spät, denn Goalgetter Hensen sorgte postwendend mit seinem fünften Treffer für den 9:7-Endstand. Ob dieser Sieg am Ende auch zur Halbfinalteilnahme berechtigt, wird sich zeigen (der Einspruch wird verhandelt). "Unsere Mannschaft hat aus sportlichen Gründen entschieden, in dieser Formation zu spielen", so Kapitän Naumann, der am kommenden Wochenende in den Regionalligaspielen in Zwickau und gegen Chemnitz seine Bewährungschance erhält.
Im nach dem Vorkommnis im Pokalfight fast schon zum Hassduell hochstilisierten Match gegen Chemnitz müssen die Muldestädter aber vor allem ihre Fehlerquote im Angriff reduzieren. Dazu hat Struffmann diese Woche im Training erstmals die Möglichkeit wieder mit der Bestbesetzung zu trainieren. "Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr, wenn alle an Bord sind, müssen wir beide Teams schlagen", blickt der Coach voraus.
Abus: Schoder, Naumann - Kriese 2, Franke, Müller, Hensen 5, Stelzner 1, Laske, Wendisch, Billing, Bott 1, Bernhardt, Figiel