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Volleyball-WM Volleyball-WM: Italien ist erstmals Weltmeister

Von Peter Juny 15.09.2002, 15:47
Den WM-Pokal küsst die italienische Spielerin Anna Vania Mello (l) bevor sie die Trophäe an ihre Mitspielerinnen Eleonora Lo Bianco (M) und Francesca Piccini am Sonntag (15.09.2002) in der Berliner Max-Schmeling-Halle weiterreicht. Im Finale der Volleyballball-WM der Frauen besiegte Italien die USA in fünf Sätzen. dpa/lbn
Den WM-Pokal küsst die italienische Spielerin Anna Vania Mello (l) bevor sie die Trophäe an ihre Mitspielerinnen Eleonora Lo Bianco (M) und Francesca Piccini am Sonntag (15.09.2002) in der Berliner Max-Schmeling-Halle weiterreicht. Im Finale der Volleyballball-WM der Frauen besiegte Italien die USA in fünf Sätzen. dpa/lbn dpa

Berlin/dpa. - Der entthronte Titelverteidiger Kuba belegte mit einem 3:2-Siegüber Südkorea den fünften Platz, der Olympia-Dritte Brasilien wurdenach einem 3:0 über den EM-Dritten Bulgarien Siebter. Die deutscheMannschaft war nach der Zwischenrunde ausgeschieden und landete nachdrei Siegen und fünf Niederlagen nur auf dem enttäuschenden zehntenPlatz.

Die 90 Turnierspiele in acht deutschen Städten vor rund 285 000Zuschauern endeten mit einer Wachablösung. «Die Finalisten haben denneuen Trend in Technik und Taktik aufgezeigt», sagte der SchweizerFranz Schmied, Event-Direktor des Weltverbandes FIVB. Italien stoppteden bis zum Finale unaufhaltsamen Siegeszug des USA-Teams und krönteeine einzigartige Leistung. Die Mannschaft von Trainer Marco Bonitta,die bisher immer im Schatten der Männer stand, hatte noch nie um eineWM-Medaille gekämpft und fährt nun mit dem Titel nach Hause.

«Ein großer Tag für unseren Frauen-Volleyball. Wir haben verdientgewonnen», befand Bonitta. Es war seine Antwort an seine Kritiker:«Wir haben gezeigt, wo wir unter mir als Trainer stehen können.» USA-Coach Toshiaki Yoshida, der auf Leistungsträgerin Prikeba Phipps(Augenverletzung im Training) verzichten musste, sprach von einem«verdienten Sieg» Italiens. Kapitän Tara Cross-Battle machte dagegenkeinen Hehl aus ihrer Enttäuschung: «Wir haben den Titel verloren.»

Die bis zum Endspiel groß auftrumpfende USA-Mannschaft, vor vierJahren in Tokio nur auf dem 13. Platz gelandet, hielt die Spielweisedes souverän gewonnenen ersten Satzes nicht durch. Als die Präzisionim zweiten Durchgang nachließ, bestimmte Italien das Geschehen zuzwei Satzgewinnen. Dann spitzte sich die Partie noch einmal zu undwurde erst in einem Fünf-Satz-Krimi entschieden.

Hauptangreiferin Elisa Togut, die mit 32 Punkten dieerfolgreichste Spielerin war, konnte in ihren Aktionen kaum gestopptwerden. Dabei hatten die Amerikanerinnen in der Körpergröße klareVorteile. Im elften Spiel innerhalb von 17 Tagen setzte sich dieseStärke nicht mehr durch.

Die als Geheimfavorit gehandelten Italienerinnen mussten in derZwischenrunde auf das Glück des Tüchtigen vertrauen. Nachdem sie inder deutschen Vorrundengruppe in Münster fünf Siege ohne Satzverlusteingefahren hatten, setzte es in der 2. Runde zwei Niederlagen gegenRussland und Kuba, ehe mit einem 3:0 über Griechenland dasViertelfinale gebucht werden konnte.

Russlands Coach Nikolai Karpol übte Kritik am Spielmodus. «Italienhat gegen Russland und Kuba verloren und ist jetzt besser als wir.Das ist ungerecht.»