Volleyball-WM Volleyball-WM: DVV-Frauen mit Zwischenrunden-Fehlstart

Riesa/dpa. - Vor rund 4100 Zuschauern in der erdgas arena zeigte dieAuswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) eine durchwachseneLeistung.
«Für uns hätte es das einfachste Spiel werden können, aber durchUnkonzentriertheiten haben wir das Spiel leichtfertig abgegeben»,ärgerte sich Italien-Legionärin Sylvia Roll über die «vermeidbare»Niederlage. Trainer Hee Wan Lee ärgerte sich über die «hoheFehlerquote» seiner Spielerinnen. «Wir haben selber schlechtgespielt, wir sind einfach nicht stabil genug», sagte derSüdkoreaner.
Die Zwischenrundengruppe G führt die USA, die sich am Freitaggegen Brasilien klar mit 3:0 durchsetzte, an. Deutschland rangiertauf Platz drei. Nun müssen die DVV-Frauen gegen die favorisiertenTeams aus Brasilien und den USA mindestens einen Sieg einfahren, umwenigstens eine Mininalchance auf den Einzug in die Runde derweltbesten Acht zu wahren. «Jetzt müssen wir am Samstag volle Kannegehen», blickte Roll voraus. Für das Viertelfinale in Stuttgart undBremen qualifizieren sich die ersten beiden Mannschaften und die zweipunktbesten aus den drei Zwischenrundengruppen.
Nach der schon fast nicht mehr für möglich gehaltenen und Nervenaufreibenden Last-Minute-Qualifikation in Münster/Westf. hatte dieMannschaft die dreitätige Turnierpause genutzt, um die extremenGefühlsschwankungen sowie physischen Anstrengungen zu verarbeiten unddie Akkus wieder aufzuladen. Für das Erreichen des Viertelfinals, demgrößten Erfolg seit Bronze bei den Europameisterschaften 1991, sahHee Wan Lee eine «kleine Chance». «Dafür müssen wir aber dieNiederlande schlagen, sie sind das schwächste Team in der Gruppe»,hatte der Südkoreaner bereits im Vorfeld die Richtung weisendeBedeutung des «entscheidenden Spiels» hervorgehoben.
Vor den rund 4100 Zuschauern in der erdgas arena legten die DVV-Frauen zunächst einen Traumstart hin - Zuspielerin Dömeland führteklug Regie, die Annahme und der Block agierten sicher und die bisherbeste Angreiferin Angelina Grün konnte ein ums andere mal punkten. Imzweiten Durchgang stellte sich die Niederlande dann jedoch besser aufdas Spiel der Gastgeberinnen ein und die DVV-Mannschaft mussteständig einem Rückstand hinterher rennen. Zwei Satzbälle vergaben dieDeutschen leichtfertig, was postwendend mit dem Satzverlust bestraftwurde. «Danach haben wir den Faden verloren und gehemmt gespielt»,analysierte Kapitän Dömeland.
Im dritten Abschnitt wurden die Deutschen von den nun großauftrumpfenden Oranjes phasenweise vorgeführt. Im Angriff fand so gutwie kein deutscher Ball mehr sein Ziel, die flinken Niederländerinnenhebelten im Gegenzug mit variablem Kombinationen den deutschen Blockaus und zogen auf 20:13 auf und davon. Im vierten Satz wehrten sichdie verbissen kämpfenden Deutschen gegen die drohende Niederlage,doch eine Vier-Punkte-Führung (22:18) ließen sich die verdientsiegenden Niederländerinnen nicht mehr aus der Hand nehmen.