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Volleyball Volleyball: Der Spaß baggert und pritscht mit

29.05.2012, 21:01

Spergau/MZ/zag. - Ganz angespannt schaut die kleine Marie Sattler. Wie die 49 anderen Steppkes auch klebt sie förmlich an den Lippen von Enrico Ehrhardt. Der Hüne in Piraten-Kluft erklärt den Jungen und Mädchen, die an diesem Ferientag Besitz ergriffen haben von der Jahrhunderthalle in Spergau, ihre erste Übung. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Florian Völker zeigt der Volleyball-Profi, wie der Ball scheinbar mühelos über das Netz bugsiert wird. Dann sind die Mini-Piraten auf Zeit selbst dran. In drei Gruppen wird geübt - und das zweite Volleyball-Camp der Mitteldeutschen Zeitung und der Augenoptiker-Kette Fielmann mit dem Bundesliga-Team des CV Mitteldeutschland ist im vollem Gange.

Marie ist selig. Auch wenn ihr Ball nicht immer sein Ziel findet, nicht alles auf Anhieb gelingt. Geduldig korrigieren ihre prominenten und auch die weniger prominenten Trainer sie und die anderen, loben, spornen an. "Ich bin so froh, dass es diesmal geklappt hat. Ich liebe Volleyball" , sagt die Elfjährige. Beim ersten Camp vor neun Monaten an gleicher Stelle hatte sie mit eingegipstem Fuß zugucken müssen. Das graue Piraten-Trikot, das sie damals als Trostpflaster bekommen hat, ist mittlerweile verschlissen. "Ich habe es im Training immer angehabt", sagt die kleine Spergauerin voller Stolz. Nun kann es ausrangiert werden. Das neue, das sie wie alle anderen Camp-Teilnehmer auch zusammen mit Hose, Ball und Sporttasche bekommen hat, ist grün wie das Vereinstrikot ihrer Vorbilder.

Nur gut, dass Marie ihre beste Freundin überzeugen konnte mitzukommen. Sie hat jetzt auch eine solche Ausrüstung. Und überlegt sogar zu wechseln. Denn eigentlich ist Anna Eckert Turnerin. Doch Schwebebalken und Stufenbarren reizen sie im Augenblick gar nicht. Vielleicht liegt es daran, dass sie mächtig gewachsen und für diese Sportart zu groß ist. Zu groß gibt es im Volleyball glücklicherweise nicht. Und Spaß macht das Baggern und Pritschen offenbar auch.

Leo Steinhausen pflichtet ihr bei. "Ich habe mir extra schulfrei geben lassen, um mitmachen zu können", sagt der Zehnjährige. Denn in seiner Heimatstadt Leipzig gab es vor Pfingsten keine Ferien. Und leider gibt es an seiner Schule auch keine Möglichkeit, Volleyball zu spielen. "Ich mache Taekwondo und gehe Schwimmen. Dabei bin ich Piraten-Fan und bei fast jedem Heimspiel dabei." Nun endlich kann er sich selbst einmal ausprobieren.

Wie wichtig das ist, das weiß Enrico Ehrhardt aus eigener Erfahrung. Seine sportliche Leidenschaft ist damals in einer Schul-AG geweckt worden. Dass der Profi hier mitmacht, ist für ihn Ehrensache. "Ich finde es gut, ein Volleyball-Camp mit unserer Teilnahme aufwerten zu können", sagt er. Zum ersten Mal arbeitet er mit Kindern zusammen. Und freut sich über deren Begeisterung und Neugier. In einer Frage-Antwort-Runde muss er erklären, wie er seinen Trainer findet, was er macht, wenn er nicht Volleyball spielt, welche seine Lieblingsübungen sind.

Als nach zwei weiteren Übungsstunden Jana Voigt und Michael Ballhaus von den Fielmann-Niederlassungsleitungen in Bitterfeld und Merseburg auch noch jedem kleinen Volleyballer zwei Eintrittskarten für das erste Heimspiel des CVM in der neuen Saison schenken, ist das Glück der Camp-Teilnehmer perfekt. Denn nun können sie sich auf ein Wiedersehen mit Ehrhardt, Völker & Co. freuen.