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Vierschanzentournee Vierschanzentournee: DSV-Adler enttäuschen schon beim Auftakt

Von Eric Dobias 29.12.2009, 18:12

Oberstdorf/dpa. - Martin Schmitt und Pascal Bodmer von denPodestplätzen weit entfernt, der enttäuschende Rest nicht einmal imFinale: Im strömenden Regen von Oberstdorf haben die DSV-Adler beimTournee-Auftakt Schiffbruch erlitten und schon zum Auftakt derTraditionsveranstaltung alle Chancen in der Gesamtwertung eingebüßt.Als bester deutscher Springer kam Bodmer (Meßstetten) auf Rang zwölf,Martin Schmitt (Furtwangen) wurde 23. Es war das schlechtesteTeamergebnis bei der Tournee seit Einführung des K.o-Springens 1992.Den Sieg vor 22 000 Zuschauern sicherte sich der Österreicher AndreasKofler mit Sprüngen auf 125 und 134 Meter vor dem Finnen JanneAhonen, der bei seinem Comeback mit 116,5 und 137 Metern auf Platzzwei sprang. Dritter wurde der Österreicher Thomas Morgenstern (124,5und 126,5).

«Das war der schlechtmöglichste Auftakt für uns. Man muss beidiesen Bedingungen sehr präzise springen, das ist uns nicht gelungen.Wir werden es bei der nächsten Station aber besser machen», sagteBundestrainer Werner Schuster. Auch Schmitt war deprimiert. «DasTeamergebnis ist sicherlich ausbaufähig. Natürlich sind wir sehrenttäuscht.»

Bei Dauerregen und wechselnden Winden dauerte das erste Springender 58. Tournee-Auflage mehr als zwei Stunden und zerrte an denNerven der Athleten. Schmitt war mit 96 Metern im ersten Durchgangbereits ausgeschieden, ehe sich die Jury nach 20 Springern für einenNeustart entschied. Doch der Team-Olympiasieger von 2002 konnte dasGeschenk der Wettkampfleitung nicht annehmen.

Zwar sprang der 31-Jährige zunächst mit 115,5 Metern auf Rang 15.Im zweiten Durchgang landete Schmitt aber bereits nach 108 Meternund fiel weit zurück. «Ich habe mich hier von Anfang an sehrschwergetan. Ich musste mich extrem auf die einzelnen Dingekonzentrieren, im zweiten Sprung hat mir dann vielleicht etwas dieKraft gefehlt», sagte der Vizeweltmeister, der sich im Zielfrustriert in die Bande fallen ließ.

Bodmer blieb im großen Trubel zwar ruhig, dennoch konnte auch derSenkrechtstarter der Saison nicht mit den Besten mithalten. MitSprüngen auf 118,5 und 122 Meter zeigte der 18-Jährige dennoch, daser derzeit die Führungsfigur im deutschen Team ist. «Ich bin sehrzufrieden. Zwei so gute Sprünge habe ich schon lange nicht mehrhinbekommen», sagte der Shootingstar. Auch die beiden TopfavoritenSimon Ammann (Schweiz/5.) und Gregor Schlierenzauer (Östereich/9.)hatten mit dem Wetter zu kämpfen und erhielten einen Dämpfer.

Die weiteren deutschen Starter erreichten nicht einmal den zweitenDurchgang. «Die Tournee ist vorbei, da kann ich einen Haken hintermachen», sagte Michael Uhrmann (Rastbüchl) gefrustet. Der 31-Jährigekam bei katastrophalen Bedingungen gerade einmal auf 93,5 Meter undkann in den folgenden drei Wettkämpfen in Garmisch-Partenkirchen,Innsbruck und Bischofshofen nur noch Schadensbegrenzung betreiben.«Der Frust ist groß. Der Sprung war sicher keine Granate, aber soetwas ist mir schon lange nicht mehr passiert», sagte Uhrmann.

Pech hatte Michael Neumayer, der mit 113,5 Metern zwar einenordentlichen Sprung zeigte, das direkte Duell gegen den fünffachenTourneesieger Ahonen aber verlor und auch über die Zusatzwertung derfünf besten Verlierer knapp das Nachsehen hatte. «Von den Punkten herliege ich auf Rang 22, dennoch bin ich draußen. Manchmal ist dasSystem eben gemein», sagte der Tournee-Dritte von 2007/2008.

Enttäuschend verlief der Auftakt auch für Richard Freitag (Aue,99,5 Meter), Stephan Hocke (Schmiedefeld, 99,5 Meter) und AndreasWank (Oberhof, 107,5 Meter), die ihre Skier allesamt nach dem erstenDurchgang wieder einpacken konnten.