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VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg: Streit um D'Alessandro eskaliert erneut

Von Michael Rossmann 17.01.2006, 16:30

Huelva/Wolfsburg/dpa. - Derzeittreibt der Ärger des Spielmachers mit dem Club einem neuen Höhepunktentgegen. Nach einem Streit mit dem neuen Trainer Klaus Augenthalerwill D'Alessandro den Club mit aller Macht verlassen.

In seinen besten Szenen hat D'Alessandro mit schnellen Tricks undfeiner Ballbehandlung ganze Abwehrreihen genarrt und zur Verzweiflunggetrieben. Auf den Durchbruch, den sich der Club bei der 9,5Millionen Euro teuren Verpflichtung des Sommers 2003 versprochen hat,warten die Fans aber weiter vergeblich. Stattdessen zeigt sich der24-Jährige wieder einmal in der Rolle der launischen Diva und sagteder «Bild»-Zeitung im Trainingslager im spanischen Huelva: «Ich willweg aus Wolfsburg, am liebsten sofort.»

D'Alessandro ist beleidigt, weil der Trainer ihn kritisiert hat.«Für Andres ist das Spiel vorbei, sobald der Ball weg ist. Dabeifängt es dann erst an. Das kann in der Bundesliga tödlich sein»,hatte Augenthaler nach einem Testspiel geklagt. Der Nachfolger desentlassenen Holger Fach sagte: «Große Spieler arbeiten auch nachhinten. Das verlange ich von Andres auch. Vom läuferischen Vermögenhat er das drauf. Ich brauche keine elf Maradonas, sondern auchSauhunde, die sich für die Mannschaft zerreißen.»

Der Argentinier, Goldmedaillen-Gewinner bei den OlympischenSpielen in Athen, entgegnete darauf, er sei «müde», immer wieder aufdie Defensivarbeit hingewiesen zu werden. Für die Absicherung nachhinten gebe es «andere Spieler». Wie vor einem Jahr drängt der vonRiver Plate Buenos Aires gekommene Profi auf ein Ende des bis 2008laufenden Vertrages. Sein Berater komme in der nächsten Woche nachEuropa.

Der Club versucht, nach außen Ruhe zu demonstrieren. «Der Trainerund ich sind da völlig unaufgeregt, und wir lassen uns durch solcheScharmützel nicht aus der Ruhe bringen», sagte Manager Klaus Fuchs.Zu den Wechselabsichten des Argentiniers erklärte er: «Wir sehenkeinen Handlungsbedarf. Wenn der Spieler mit uns sprechen will, kanner gerne zu uns kommen.»

Augenthaler reagierte mit Spott. «Soweit ich gehört habe, sagtAndres so etwas zwei Mal im Jahr», witzelte der neue VfL-Coach:«Wahrscheinlich will er immer dann weg, wenn es in Deutschland kaltist.»