Verdi-Nord enttäuscht von Verhandlungsauftakt

Kiel - Verdi-Nord hat sich enttäuscht vom Auftakt der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts gezeigt. „Die Arbeitgeber in Bund und Kommunen honorieren die Leistungen der Beschäftigten mit Worten, wollen aber anscheinend keine spürbare materielle Anerkennung für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Infrastruktur im Rahmen der Corona-Krise gewähren”, erklärte Landesbezirksleiterin Susanne Schöttke am Dienstag nach der ersten Verhandlungsrunde. „Klar ist doch: Warme Worte helfen nicht, um Mieten und Preissteigerungen zu zahlen.”
Die Arbeitgeber versuchten, mit Jammern über eine angeblich angespannte Kassenlage die Beschäftigten auf einen gemeinsamen Sparkurs einzuschwören. „Ich gehe davon aus, dass diese Tarifrunde nicht ohne Druck zu einem Ergebnis kommen wird, das der Leistung der Beschäftigten und ihrer Systemrelevanz gerecht wird”, meinte Schöttke.
Bei den Verhandlungen in Potsdam geht es um die Einkommen von rund 2,5 Millionen Beschäftigten, darunter Kita-Erzieherinnen, Müllwerker, Busfahrer und Krankenschwestern, aber auch von Beschäftigten an Flughäfen. Die Gewerkschaften fordern bei einer Laufzeit von 12 Monaten 4,8 Prozent mehr Lohn - mindestens 150 Euro mehr im Monat für kleine Einkommen. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro monatlich steigen.
Eine zweite Verhandlungsrunde ist für den 19. und 20. September angesetzt, die dritte für den 22. und 23. Oktober. (dpa/lno)