Vancouver 2010 Vancouver 2010: Olympische Flamme schon zwölfmal erloschen
Vancouver/dpa. - Temperaturen von unter minus 30 Grad Celsius und Windböenbis zu 60 km/h machten der symbolträchtigen Flamme in derunwirtlichen Gegend das Leben schwer. «Ja, die Fackel ist zwölfmalausgegangen», räumte Jim Richards, Cheforganisator der längsteninländischen Feuer-Stafette in der Olympia-Geschichte (45 000Kilometer), ein und warnte vor Panikmache, «wir haben immer vierErsatzflammen im Sicherheitsfahrzeug dabei.» Auch die stammen aus demgriechischen Olympia, wo sie ebenfalls traditionell per Hohlspiegelentzündet worden waren.
Am härtesten waren die Bedingungen für die Staffelläufer bisher am9. November in Resolute Bay, hoch im Norden des kanadischenTerritoriums Nunavut. Bei 37 Grad unter Null und stürmischen Böenging in der arktischen Tundra am elften Tag der Feuer-Stafette garnichts mehr. Die Olympische Fackel wollte einfach nicht anspringen.«Es war brutal kalt. Bei den Bedingungen konnten wir die Fackel amMorgen nicht mal anwärmen. Wir sind dann mit der Ersatzflamme ineiner Laterne gelaufen, bis wir in den Ort Resolute gekommen sind.Dort hat der Wind eine kurze Pause eingelegt und wir konnten dieFackel wärmen und doch noch entzünden», berichtete Richards.
Trotz der Wetteranfälligkeit der Flamme sieht man beim Herstellerder Fackel keinen Bedarf, etwas am Innenleben oder Design derolympischen Fackel zu ändern. «Das wäre wirklich sehr problematisch,denn wir haben bereits mehr als die Hälfte der Fackeln fertig. Siewurden entworfen, um auch bei minus 40 Grad und Windstärken von 50Stundenkilometern noch zu brennen», erklärte Bruno Comtois,Chefingenieur beim Fackel-Produzenten Bombardier.
Dabei steht der Winter erst noch bevor - und die Route führt auchdurch die Prärieprovinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta. Bei 40Grad unter Null und eisig scharfem Nordwind droht dort neuer Fackel-Alarm. Das olympische Feuer wird am 12. Februar 2010 in Vancouver im«BC Place Stadium» zur Eröffnung der Winterspiele entzündet.
