Uthausener Turmfest Uthausener Turmfest: Feuerhund beflügelte Radiser
Uthausen/MZ. - Er war eindeutig unbekleidet.Doch keiner regte sich auf. Seine Freundehatten ihm die Uniform abgenommen, die ihnzuvor als Feuerwehrmitglied auswies. Peppiriskierte trotzdem eine große Lippe.
Der Kleine, der als "the fire dog" bekanntund ein Dackel ist, bellte am Sonnabendnachmittagbeim traditionellen Melkerwettbewerb des UthausenerTurmfestes begeistert. Und das dürfte seinerMannschaft auf Platz zwei und zu einer großenFlasche Prickelwasser verholfen haben. IhremFeuerhund Peppi versprachen die Radiser Feuerochsendafür eine Wurst. Und natürlich, dass er beietwas kühlerem Wetter wieder in seinen Uniform-Pulloverschlüpfen darf.
Dackel und Mannschaft waren mit sich und derWelt zufrieden. Auch Wolfgang Bachmann, mitseinen 62 Jahren ältester Teilnehmer des Melkerwettbewerbsund stellvertretender Radiser Wehrleiter,befand den Tag als gelungen. Zumal ja wohlder "Löschangriff" auf die unbewegliche KuhGudrun den Aktiven und einem weit über 300Zuschauer zählendem Publikum großes Vergnügenbereitete. Hatten die Radiser das Füttern,Tränken und Melken des Tieres in glatt vierMinuten geschafft, zeigten die Kuhstall-Tauchaernoch mehr Geschick. 3:11 Minuten betrug ihreZeit. Abzüglich des im Eimer festgestelltenMilch-Pegels von neun Zentimetern wurden ihnen3:02 Minuten zuerkannt.
Die Radiser hatten nach Abzug der Flüssigkeits-Höhe3:50 Minuten auf ihrem Konto, teilte SprecherBernd Anger mit. Die Super-Multi-Kulti-Truppe,der außer dem Uthausener Bürgermeister HartmutWeber ein Rottaer, ein Leipziger und eineWittenbergerin angehörten, kam mit der Wertungszeitvon 4:33 Minuten auf Rang drei. Es folgtendie Wild-Bayern mit 4:35,5 Minuten.
Ihnen war es kurz vor dem Wettbewerb gelungen,Stefan Albrecht aus Bergwitz als Vierten fürsTeam zu gewinnen. Er wurde kurz mal eingebayert.Und da war doch noch irgend etwas. Die SchnelleSpritze nämlich. Die unter diesem Namen startetenUthausener Feuerwehrleute hatten 4:38,5 Minutenund damit Platz fünf "eingefahren". Zufriedenwaren alle, erwies sich doch erneut der Melkerwettbewerbals Zugpferd der Fete am Glockenturm.
Danach zeigte Country-Line-Dance aus SelbitzPräsenz. Und es gab viele weitere Attraktionen.Beispielsweise den Fahrtrainer, mit dem dasGräfenhainichener Polizeirevier einen optischgroßen Beitrag zum Gelingen der Fete leiste.Wer sich da Polizeikommissar Klaus Stenzelanvertraute, konnte dank eines Computers auch ohne Alkoholgenussdie Erfahrung machen, wie es sich beispielsweisenach fünf Bier und zwei Schnaps fährt.
Damit auch die noch nicht ein Auto steuerendenjungen Leute im Straßenverkehr sicherer werden,war die Oranienbaumer Gebietsverkehrswachtaktiv. Ganz in deren Nähe bot das Racing KartCenter Kropstädt die Gelegenheit, Rennatmosphärezu schnuppern.
Stimmung war auch beim von Andreas Trillhase veranstaltetenKinder- und Familienprogramm.Der Entertainer modellierte aus Luftballonsfür den kleinen Jonas einen Teddy, animierteNataly zum Rad schlagen, machte aus Stefaneinen wichtigen Schiedsrichter und bezog soziemlich alle Kinder in muntere Spiele ein.
Die jungen Turmfest-Teilnehmer fanden sichebenfalls am langen Tisch des GräfenhainichenerSchülerfreizeitzentrum gut aufgehoben, wosie eifrig bastelten. Einige "flatterten"als Schmetterlinge über den Platz. "Das Schminkender Kinder ist eine Dorfinitiative", sagtedazu Susanne Nink, die die Farben verschönerndeinsetzte.
Auch die Merkwitzer Bogenschützen wussten,womit man junge Leute lockt. Ihr Zugtier warein munteres Zwergkaninchen. Es musste keinenPfeil fürchten und hatte ein schattiges Fleckchen.Sowie eine Menge Fans. Etwas weniger als Gudrunzwar. Aber das Kaninchen durfte Uthausen verlassen.Die Kuh blieb. Denn sie wird für das zwölfteTurmfest in etwa einem Jahr gebraucht.