1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. USA: USA: Superbowl ist mehr als nur ein Football-Endspiel

USA USA: Superbowl ist mehr als nur ein Football-Endspiel

Von Mandy Timm 01.02.2006, 09:07
Pittsburgh Steelers Quarterback Tommy Maddox ist von Journalisten umringt, als er am 31. Januar 2006 in Detroit (Michigan) Fragen zum Super Bowl XL beantwortet. (Foto: dpa)
Pittsburgh Steelers Quarterback Tommy Maddox ist von Journalisten umringt, als er am 31. Januar 2006 in Detroit (Michigan) Fragen zum Super Bowl XL beantwortet. (Foto: dpa) EPA

Washington/dpa. - In Firmen und Universitäten laufen unzählige Privatwetten - und selbst die hohe Politik ist vomWettfieber infiziert.

Senatoren, Abgeordnete und Gouverneure fordern - alleParteigrenzen missachtend - Kollegen unter dem Motto «Friendly Wager» (etwa: «freundliche Wetter») heraus. Wichtigste Regel dabei: es wird nicht um Geld gespielt, aber der Verlierer soll möglichst etwas leiden - und vor allem soll die Wette den Beteiligten viel öffentliche Aufmerksamkeit bringen.

Vor laufenden Kameras musste beispielsweise Senatorin HillaryClinton (New York) einst auf den Stufen des Kapitols das Gedicht «TheRaven» («Der Rabe») von Edgar Allan Poe vorlesen. Die ehemalige FirstLady hatte eine Wette gegen Senatoren des Bundesstaates Marylandverloren, deren Baltimore Ravens (Baltimore Raben) das favorisierteTeam der New York Giants im Football geschlagen hatten. «Mit denRaben wetten: nie wieder!», sagte die Senatorin gequält, als sie nachzehn Minuten die 18 Strophen geschafft hatte. Hätte ClintonsMannschaft gewonnen, hätten die beiden Senatoren aus Maryland FrankSinatras Klassiker «New York, New York» vor dem US-Parlamentanstimmen müssen.

Auch der Gouverneur Kaliforniens, Arnold Schwarzenegger, ist einleidenschaftlicher Spieler. Gegen seinen Amtskollegen aus Michiganwettete er über den Ausgang des Basketballspiels Los Angeles Lakersgegen die Außenseiter Detroit Pistons - und verlor. Als bitter-süßeStrafe musste der sportliche Terminator in der Öffentlichkeit dasTrikot der gegnerischen Mannschaft überziehen und dann kalorienreicheSpezialitäten aus Michigan essen: Braten mit Pastete, Schokokirschenund dazu einen süßen Softdrink.

Am kommenden Sonntag treten nun nicht nur die Seattle Seahawksund die Pittsburgh Steelers gegeneinander an, sondern auch dieGouverneure der Bundesstaaten Washington und Pennsylvania. DerEinsatz steht: Wer verliert, muss sich in der Heimatstadt des Siegersmit dem Mannschaftstrikot des unterlegenen Gegners sehen lassen.