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Unihockey Unihockey: Eishockey ohne den kalten Untergrund

30.09.2003, 14:29

Aschersleben/MZ/tl. - Nach der kleinen Spaßeinlage ist aber Schluss. Schluss mit lustig. "Rückt beim Passspiel enger zusammen", fordert er seine zehn Spieler auf. "Los, los, das muss ein bisschen zügiger gehen." Wer sich jetzt ausruhen will, ist fehl am Platz. Nun heißt es Kondition bolzen und technische Finessen erlernen. Mit dem Hockeyschläger in der Hand wetzen die Teammitglieder zwischen den beiden kaum hüfthohen Toren hin und her. Hochkonzentriert spielen sie sich die Bälle zu, laufen im Slalom um drei Kegel und holen zu guter Letzt zum Torschlag aus. Der Übungsleiter ist zufrieden: "Das macht ihr gut so." Und Klaus-Dieter Fahrig weiß, wovon er spricht: "Unihockey ist eine extrem anstrengende und technisch anspruchsvolle Sportart", erklärt er. "Du darfst keine Sekunde stehen und musst den Ball immer unter Kontrolle haben." Dass da untrainierte Spieler nach zehn Minuten "total ausgelaugt" sind, sei kein seltenes Bild.

So weit will er es aber bei seinen drei Damen und sieben Herren nicht kommen lassen. Die einzigen Unihockey-Fetischisten des Landkreises wollen sich schließlich bei großen Turnieren konditionsstark präsentieren, dabei für den anderen eintreten und vielleicht sogar so ein "tolles Lob wie bei unserem ersten Turnier im Juli" einheimsen. "Da wurde ich zwei oder drei Mal von anderen Übungsleitern auf unser ausgefeiltes Spielsystem angesprochen", erinnert sich Fahrig erfreut. "Ich konnte das zuerst gar nicht glauben", zumal sie doch erst seit Dezember 2002 eine Trainingsgruppe sind. Mittlerweile ist er jedoch davon überzeugt: "Auch wenn wir nie in der Bundesliga spielen, ein Turnier werden wird trotzdem einmal gewinnen."

Und damit sie dieses Ziel tatsächlich erreichen, heißt es nicht nur kräftig trainieren: "Ein paar neue Spieler würden meiner kleinen eingeschworenen Schar gar nicht so schlecht tun", sinniert der Trainer und fordert interessierte Jugendliche auf, doch einfach mal beim Training (mittwochs, 17.30 Uhr, Turnhalle Stephaneum Haus II) vorbeizuschauen. Die Spielregeln - ein Mix aus Feld- und Eishockey - seien zügig erlernt, der Kontakt zur Gruppe schnell gefunden und an "Kondition und Technik arbeiten wir gemeinsam", freut sich Elisabeth auf ihre neuen Teamkollegen.

Aber auch Klaus-Dieter Fahrig will noch einiges dazu lernen: Im Winter vergangenen Jahres haben seine Tochter und er schließlich erst ihre Begeisterung für die in der Schweiz erfundene Mannschaftssportart entdeckt. "Da ist es klar, dass auch ich noch nicht alles wissen kann." Gut so, denn "gemeinsam Erkenntnisse sammeln und dann erfolgreich sein", findet Fahrig sowieso viel schöner.