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Umweltschutz Umweltschutz: Umweltzonen und City-Maut im Ausland

Von Daniel Mollitor 27.05.2008, 09:39
Das C auf der Straße steht für «Congestion charge» - so heißt die City-Maut in London, die auch Auto fahrende Touristen in Teilen der britischen Hauptstadt zahlen müssen. (Foto: dpa)
Das C auf der Straße steht für «Congestion charge» - so heißt die City-Maut in London, die auch Auto fahrende Touristen in Teilen der britischen Hauptstadt zahlen müssen. (Foto: dpa) picture-alliance/ dpa

Berlin/Dessau/dpa. - Auto-Urlauber sollten sich vorher über möglicheZufahrtsbeschränkungen und zusätzliche Kosten informieren.

Umweltzonen oder «low emission zones» sind Bereiche, die besondersdurch Feinstaub gefährdet und entsprechend gekennzeichnet sind. DieZufahrt ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich - zumBeispiel muss das Fahrzeug gewisse Abgasgrenzwerte erfüllen. «EineCity-Maut muss unabhängig von Abgaswerten und Fahrzeugalter gezahltwerden», sagt Johanna Appelhans vom Umweltbundesamt (UBA) in Dessau.

In Deutschland wurden die ersten Umweltzonen Anfang 2008eingerichtet. Die Städte Berlin, Hannover, Köln und Stuttgart warendie Vorreiter, inzwischen sind einige weitere hinzugekommen.Autofahrer müssen ihre Fahrzeuge seitdem mit Umweltplakettenkennzeichnen, die Aufschluss über den Schadstoffausstoß geben.Verkehrsschilder regeln, welche Fahrzeuge mit welchen Plaketten diejeweilige Umweltzone befahren dürfen. «Wer ohne Plakette unterwegsist, kann mit einem Bußgeld von 40 Euro und einem Punkt in Flensburgbestraft werden», erklärt Daniel Kluge vom Verkehrsclub Deutschland(VCD) in Berlin. Dies gelte auch, wenn das Fahrzeug die Umweltzoneaufgrund seiner Emissionswerte eigentlich befahren dürfte.

In einigen europäischen Ländern müssen Pkw-Fahrer eine allgemeineMaut, also eine Straßennutzungsgebühr, zahlen. Neben der Entlastungder Umwelt dient sie als staatliche Einnahmequelle und zurRegulierung des Verkehrs. In Großbritannien, Schweden und Italienmüssen Auto-Urlauber mit zusätzlichen Kosten rechnen: Hier wurden ineinzelnen Regionen sogenannte low emission zones eingerichtet, indenen besonders strenge Abgasgrenzwerte gelten. Außerdem wird inmanchen Städten eine spezielle City-Maut erhoben.

«Wer in den entsprechenden Gebieten nicht auf das Autofahrenverzichten will, muss zahlen», sagt VCD-Sprecher Daniel Kluge. Auchin den Niederlanden, Norwegen, Dänemark und Österreich gebe esvergleichbare Modelle, jedoch bezögen sich diese auf Nutzfahrzeugemit einem Gewicht über 3,5 Tonnen.

«In London werden City-Maut und low emission zone miteinanderkombiniert», sagt Johanna Appelhans. Wer dort zwischen 7.00 und 18.30Uhr mit seinem Auto unterwegs ist, müsse die City-Maut von 7 Pfund(rund 11 Euro) bezahlen. Das Mautmodell in Stockholm ist an dieLondoner City-Maut angelehnt und wurde im August 2007 eingeführt.«Die Maut ist für den Zeitraum zwischen 6.30 Uhr und 18.30 Uhr zuentrichten und beläuft sich auf 6,50 Euro», so Daniel Kluge.

In Italien sind die Regelungen unterschiedlich. «In der HauptstadtRom und einigen Regionen Norditaliens gibt es verkehrsbeschränkteZonen für Pkw», erklärt Christine Bauer vom ADAC in München. In derInnenstadt Roms gelte für private Kraftfahrzeuge ein komplettesFahrverbot. Die Einfahrt sei nur Taxen, Bussen, Lieferanten undAnwohnern gestattet. In anderen Städten sind die Regeln lockerer:«Wer etwa in Bologna und Mailand wochentags zwischen 8.00 und 18.00Uhr Auto fahren möchte, muss eine City-Maut entrichten.»

In Bologna kostet die Fahrlizenz 5 Euro für einen Tag oder 12 Eurofür vier Tage. In Mailand werde die Maut nach Schadstoffausstoß derFahrzeuge gestaffelt und koste zwischen 2 und 10 Euro, so Bauer. Inden Regionen Piemont und Venezien verhalte es sich ähnlich. In denSüdtiroler Talkesseln von Bozen, Meran, Brixen und Bruneck gelte fürFahrzeuge mit den Abgasnormen Euro 0 und Euro 1 wochentags von 7.00bis 10.00 Uhr sowie 16.00 bis 19.00 Uhr ein Fahrverbot. Ebensobetroffen seien Motorräder mit Zweitaktmotor.

Mit einem Auto mit schlechter Schadstoffklasse kann Urlaubern dieZufahrt zu den Zonen verwehrt werden. Spätestens vor Reisebeginnsollten sich Autofahrer daher mit dem Schadstoffaustoß und derentsprechenden Klassifizierung ihres Fahrzeugs auseinandersetzen.Dies gilt vor allem für Diesel ohne Rußpartikelfilter sowie fürältere Benziner ohne geregelten Katalysator. Auskunft über denSchadstoffaustoß gibt der Schadstoffschlüssel im Fahrzeugschein.