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Umweltministerium rechnet erst ab 2020 mit "blauer Plakette"

06.07.2016, 13:35
Drei Umweltzonen-Plaketten in einer Hand. Foto: Marijan Murat/Archiv
Drei Umweltzonen-Plaketten in einer Hand. Foto: Marijan Murat/Archiv dpa

Wiesbaden - Fahrer von Dieselautos in Hessen müssen nach Einschätzung der Landesregierung erst im Jahr 2020 damit rechnen, nur noch mit einer sogenannten blauen Plakette in die Innenstädte fahren zu dürfen. Das erklärte die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) in einer Antwort auf eine Landtagsanfrage des SPD-Abgeordneten Timon Gremmels. Lediglich zwölf Prozent der Dieselfahrzeuge auf Hessens Straßen erfüllten derzeit die Euro-6-Norm, die zum Tragen der blauen Plakette berechtigt. Würde diese bereits jetzt eingeführt, käme dies einem Fahrverbot für fast 90 Prozent aller Dieselfahrzeuge gleich. Zuvor hatte der Hessische Rundfunk über die Landtagsanfrage berichtet.

Die blaue Plakette signalisiert, dass Wagen wenig Stickoxide ausstoßen und damit als schadstoffarm gelten. Nach Auskunft des Umweltministeriums bekommen neben Gas- und Elektro-Autos voraussichtlich lediglich Benziner ab der Euro-3-Norm und Diesel mit Euro-6-Norm die Plakette, um in strengere Umweltzonen fahren zu dürfen.

In Hessen halten derzeit zahlreiche Städte die Grenzwerte für Stickoxide nicht ein. Laut Umweltministerium wäre dies mit der Einführung der blauen Plakette selbst im „hoch belasteten Limburg” möglich. Trotzdem rechnet das Ministerium mit Übergangsfristen bis 2020, um die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Beschließen könne die blaue Plakette ohnehin nur der Bund, erst dann könnten strengere Umweltzonen ausgewiesen werden. (dpa/lhe)