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Umweltaktivisten bergen Geisternetze aus der Ostsee

16.05.2019, 05:33
Meeresbiologin befreit einen Krebs aus einem Geisternetz. Foto: Jens Büttner
Meeresbiologin befreit einen Krebs aus einem Geisternetz. Foto: Jens Büttner dpa-Zentralbild

Eckernförde - Umweltschützer haben in dieser Woche drei sogenannte Geisternetze aus der Ostsee vor Eckernförde geborgen. „Schätzungen zufolge landen alleine in der Ostsee jedes Jahr 5000 bis 10 000 Fischernetze oder Netzteile”, sagte die Meeresbiologin Gabriele Dederer von der Umweltstiftung WWF der Deutschen Presse-Agentur. Diese seien eine Gefahr für Meerestiere. Sie könnten sich beispielsweise in den bei Sturm losgerissenen Nylon-Stellnetzen verfangen und ertrinken oder ersticken.

Laut Umweltbundesamt ist die Fischerei eine wesentliche Quelle für Meeresmüll. Im Untersuchungszeitraum 2011 bis 2017 ließen sich an Stränden der Nordsee 30 Prozent der Fundstücke auf Einträge durch die Fischerei zurückführen, sagte Stefanie Werner vom Umweltbundesamt. In der Ostsee habe die Fischerei dagegen nur einen Anteil von sieben Prozent. Stellnetze bestünden aus feinem und für Meerestiere fast unsichtbarem Nylon. „Sie stellen sich auch im herrenlosen Zustand oft in der Wassersäule wieder auf und fischen und töten weiter.” (dpa)