Türkei Türkei: Der Fall Marco
Hamburg/dpa. - Mehr als acht Monate saß er inAntalya in U-Haft. Nach zwei Jahren Prozess wurde am Mittwoch inAntalya nach nur zweiminütiger Verhandlungsdauer der Prozess erneutvertagt.
11. April 2007: Ein Discoabend in Side endet für Marco und dasMädchen im Hotelzimmer der Britin. Er spricht später von gemeinsamenZärtlichkeiten, sie von sexueller Belästigung.
12. April: Nach einer Anzeige von Charlottes Mutter wird Marcofestgenommen. Er kommt in Untersuchungshaft.
6. Juli: Am ersten Prozesstag wird die Verhandlung nach eineinhalbStunden vertagt. Marco bleibt hinter Gittern.
8. August: Ein Gutachter bestätigt Marcos Aussage, dass dasMädchen keinen Geschlechtsverkehr hatte und nicht vergewaltigt wurde.
6. September: Das Gericht gibt ein neues Gutachten in Auftrag.
8. Oktober: Eine Haftbeschwerde wird wegen der Schwere desTatvorwurfs abgelehnt.
14. Dezember: Nach 247 Tagen Haft kommt Marco ohne Auflagen ausder Untersuchungshaft frei. Marco muss laut Gericht zum weiterenVerfahren nicht mehr erscheinen.
7. Januar 2008: Marco ist wieder in Uelzen und wird nach einemBetriebspraktikum eine Fachoberschule für Technik besuchen.
4. Juli: Weil ein medizinisches Abschlussgutachten fehlt, wird derProzess vertagt.
26. November: Mit der Begründung, es seien einige Richterausgewechselt worden, wird der Prozess erneut vertagt.
28. November: Marcos Buch «Marco W. - Meine 247 Tage im türkischenKnast» erscheint. Wegen der Veröffentlichung während des laufendenVerfahrens legen seine deutschen Rechtsanwälte ihre Mandate nieder.
10. April 2009: Der erwartete Urteilsspruch bleibt aus, dieVerhandlung wird auf den 5. Juni vertagt.
4. Mai 2009: Die zuständige Staatsanwaltschaft in Lüneburg stelltdas Ermittlungsverfahren gegen Marco ein. Der Verdacht des sexuellenMissbrauchs habe sich nicht bestätigt, sagt ein Sprecher.
5. Juni 2009: Der türkische Staatsanwalt fordert eine mehrjährigeHaftstrafe, nennt aber keinen genauen Strafrahmen. Die Verteidigungkündigt an, am nächsten Verhandlungstag auf Freispruch zu plädieren.