Tschechien: Tschechien: Prag plant Simak-Verpflichtung trotz seiner Eskapaden

Leverkusen/Prag/dpa. - Der tschechische Rekordmeister Sparta Pragplant die Verpflichtung des beim Fußball-Bundesligisten BayerLeverkusen ausgemusterten Profis Jan Simak. Der 25 Jahre alteMittelfeldspieler nimmt bereits am Trainingslager von Sparta inDeutschland teil. Anschließend werde die Vereinsführung über eineVerpflichtung des Tschechen entscheiden, sagte Sparta-TrainerFrantisek Straka am Dienstag der dpa. Sollte Simak einen Vertragerhalten und in den nächsten vier Spielzeiten von Sparta zu einemanderem Club transferiert werden, wird Leverkusen an der Ablösesummebeteiligt. Das teilte Bayer Leverkusen mit.

Straka nannte dies «eine moralische Pflicht»: «In Tschechien hatniemand vergessen, was Leverkusen für Jan getan hat.» Bayer hatte inder vergangenen Woche den Vertrag mit dem Tschechen aufgelöst. Simakspielte wegen eines Erschöpfungssyndroms im September 2003 zumletzten Mal als Leihspieler für Hannover 96 in der Bundesliga. Ihmwerden zahlreiche Eskapaden vorgeworfen. So ermittelt die böhmischePolizei derzeit wegen einer Schlägerei in einer Discothek gegen ihn.

Tschechische Zeitungen berichteten am Dienstag, dass Simak sich inden vergangenen Monaten in tschechischen Bars und Casinos aufgehaltenhabe, statt wie von Bayer vorgeschrieben das Erschöpfungssyndrom zutherapieren. Der 25-Jährige habe «geraucht und so viel Alkoholgetrunken, dass er manchmal nicht mehr habe stehen können», hieß esbei «Mlada fronta Dnes». «Pravo» berichtete, dass Simak gelegentlich«fast 100 000 Euro innerhalb von drei Wochen durchgebracht» habe.

Dazu sagte Straka, er gehe «für einen guten Spieler gerne einRisiko ein». «Jan hat jetzt eine Woche Zeit zu zeigen, ob er sicheinordnen will», sagte der früher bei Borussia Mönchengladbach undHansa Rostock tätige Bundesliga-Profi. Ob er Simak am Samstag beimTestspiel gegen den VfL Bochum einsetzen werde, wollte Straka amDienstag nicht sagen: «Vielleicht eine Halbzeit, denn er hat achtMonate nicht gespielt.»