Tripsdrill Tripsdrill: Mühle für alte Weiber
Halle/MZ. - Die wahren Stars in Deutschlands ältestem Freizeitpark aber sind jene Attraktionen, die ganz ohne Hightech und starke Motoren die Herzen der Besucher erobern.
TV- und PC-gewöhnte Kinderaugen staunen über liebevoll geputzte, großväterliche Puppen. Die mimen Alltagsszenen aus der guten alten Zeit, "fensterln" schwäbelnd auf dem Heiratsmarkt oder pressen Wein, der auch jetzt noch ringsherum gedeiht. Ländliches Brauchtum heischt Zuschauerquoten wie Comic-Helden anderswo. Kultobjekt Nummer eins ist die Altweibermühle, mit der anno 1929 die Geschichte von Tripsdrill begann. Schon vor Urzeiten berichtete der schwäbische Volksmund von einer wundersamen Mühle. In Schubkarren hätten enttäuschte Ehemänner ihre zeternden Weiber dorthin gebracht, um sie zu anmutigen Schönheiten zu "vermahlen". Heute stehen Damen aller Altersgruppen freiwillig Schlange nach der verjüngenden Rutschpartie. Die Zauberkraft muss jede selber testen. Garantien übernimmt der Parkeigentümer nicht. Gleiches gilt für die Altmännermühle, die auf Wunsch vieler Herren 1970 eröffnet wurde. Um biologische Schummel-Versuche geht es auch bei der "Fahrt zum Jungbrunnen", die in einer schwimmenden Badewanne absolviert wird. Der Weg führt durch eine mittelalterliche Burg und endet mit einem spritzig-steilen Sturz in die Tiefe. Da die Sachen nun eh nass sind, hängt man das Waschzuberrafting gleich hinten dran. Zum Trocknen empfiehlt sich der Wäschekorb-Rundflug oder ein Spaziergang ins Wildparadies Stromberg, wo sich jeden Nachmittag Bären und Wölfe beim Essen zuschauen lassen.
bis 9. 11. täglich 9 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt 17 bzw. 15 Euro, Telefon 07135 / 99 99