Transalp-Challenge mit Mountainbike Transalp-Challenge mit Mountainbike: «Bergziegen» kommen auch aus Wittenberg
Wittenberg/MZ. - Auf acht Tages-Etappen bis zum italienischen Zielort Riva am Gardasee müssen von den 470 Teams aus 25 Ländern, jeweils zwei Fahrer bilden ein Duo, 650 Kilometer und 21 000 Höhenmeter bezwungen werden. Nicht auf der Straße, sondern querfeldein.
"Respekt und Vorfreude halten sich die Waage. Einer derartigen Belastungen waren wir noch nie ausgesetzt. Aber genau da liegt ja auch der Reiz, zu erfahren, wo die eigenen Grenzen sind", sieht Benjamin Boost der Berg- und Talfahrt realistisch entgegen. Der 17-Jährige ist übrigens der jüngste aller Starter. Dass sich der Gymnasialschüler überhaupt als "Bergziege" ausprobieren darf, die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein, hat er Vater Peter zu verdanken. Als Erziehungsberichtigter trägt er die Verantwortung.
"Selbst als einigermaßen gut durchtrainierte Sportler wie wir kann man so ein Rennen nicht ohne die nötige Vorbereitung bestreiten. Seit einem halben Jahr ist unser Trainingsplan auf diesen Höhepunkt abgestimmt", erzählt Peter Boost. Ohne das Verständnis und die Unterstützung der ganzen Familie wäre das Mammutprogramm nie möglich gewesen. 5 000 Trainingskilometer haben Vater und Sohn in den Knochen. Im Harz und in den Alpen wurden fleißig Höhenmeter geschrubbt. Dabei ergänzt sich das Gespann offensichtlich prächtig. Bei der Schinderei berghoch soll das Familienoberhaupt die Lokomotive für den Sprössling spielen, bei den rasanten Abfahrten wird der geschicktere Sohnemann voraus geschickt.
Das Rennen ist aus zweierlei gründen reizvoll. Zum einen treten Profis und Amateure in einem Wettkampf an. Andererseits müssen die Zweierteams zusammen die Etappen meistern, dürfen nicht weiter als zwei Minuten auseinander liegen. Bei der Frage nach dem sportlichen Ausgang bleiben die Boosts, die von der Dessauer Firma "Radprofi" unterstützt werden, bescheiden: "Gesund in Riva ankommen. Das wäre der größte Erfolg."