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Trampolin-WM Trampolin-WM: Zwei WM-Titel lassen das Herz höher schlagen

Von Rainer Benecke 20.10.2003, 15:04

Hannover/dpa. - Der Tag nach dem größten Tag in seiner 15- jährigen sportlichen Laufbahn als Trampolin-Springer begann für Doppelweltmeister Herik Stehlik in Hannover ohne Kater. Aber der Montag war hektischer als sonst: Telefonate, SMS, Interviews. «Ich muss das alles erst verdauen», gestand der 22-jährige Student der politischen Wissenschaften aus Salzgitter. Mit zwei Mal Gold war der Twen der erfolgreichste Athlet der 23. Trampolin-Weltmeisterschaften und der erste deutsche Einzel-Weltmeister.

Dass er für den Deutschen Turner-Bund (DTB) nicht nur Gold holte, sondern auch eines von zwei Olympia-Tickets, machte Stehlik zum neuen Aushängeschild des Verbandes. Zugleich verbesserten seine Titel mit der Mannschaft und im Einzel die negative DTB-Bilanz nach den ersten beiden Olympia-Qualifikationen. Da hatten sich weder die Turnerinnen noch die Gymnastik-Gruppe, die 2000 in Sydney als Vierte ganz knapp Bronze verpasst hatte, für 2004 in Athen qualifizieren können.

«Diese Erfolge tun gut nach den Niederschlägen der jüngsten Vergangenheit», erklärte DTB-Präsident Rainer Brechtken. Als Athen- Teilnehmer standen bisher nämlich lediglich die Männer-Riege und eine Gymnastin fest. Stehlik und die WM-Dritte Anna Dogonadze als entthronte Weltmeisterin leiten, so Brechtken, «hoffentlich eine Riesen-Entwicklung ein».

Stehlik war der große Gewinner von Hannover, obwohl in seinem Rekordbuch bereits vier deutsche Meisterschaften, ein Synchron- EM- Titel (2002) und eine Vizeweltmeisterschaft (2001) mit Markus Kubicka stehen. Der Hobby-Klavierspieler gehörte zum erweiterten Favoritenkreis, war er doch bei den Weltpokalen in Prag und Ostende jeweils Dritter und in Levallois Sechster geworden. In Ostende hatten Stehlik und Kubicka auch den Synchronwettbewerb gewonnen. Weil das Duo am Samstag schon im Vorkampf bis Platz 16 durchgereicht worden war, hatte Stehlik tags darauf im Einzel-Finale etwas gut zu machen.