Tour de France Tour de France: Voigt begnügt sich mit Rolle als Edelhelfer
Blois/dpa. - Dank derbisher erfolgreichen Saison bin ich in der glücklichen Lage zu sagen,okay, ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft.»
Auf der größten Bühne des Radsports feierte Voigt seinen bisherwichtigsten Erfolg. Der Husarenritt im Jahr 2001, bei dem er alsletzter deutscher Radprofi das Gelbe Trikot überstreifte, verhalf ihmzum großen Durchbruch. Nicht nur in Sachen Popularität: Mit demspäter folgenden Wechsel vom französischen Rennstall Credit Agricolezum dänischen Team CSC machte sich der Karrieresprung auch finanziellbezahlt. Einen ähnlichen Coup wie 2001 wird es in diesem Jahr jedochwohl nicht geben. Vordenker Riis hat seinen Leistungsträger fürandere Aufgaben verplant. «Auf den Flachetappen der ersten Wochewerde ich Ivan Basso beschützen. Später in den Bergen könnte ich den'Hasen' spielen, um Angriffe vorzubereiten», sagte Voigt.
Riis legt großen Wert auf Loyalität und Teamgeist. UngewöhnlicheTrainingsmethoden sollen diese Werte vermitteln. So beorderte erseine Fahrer im vorigen Winter zum Überlebenstraining nach Dänemark.Wer bei Minusgraden im Freien übernachtet, ist auch für die härtesteBerg-Etappe gewappnet. Die bisherigen Tour-Ergebnisse geben demMotivator und Gesamtsieger von 1996 recht: Beim Einzelzeitfahren amSamstag fuhr Neuzugang David Zabriskie selbst den Favoriten LanceArmstrong und Jan Ullrich auf und davon. Nicht minder beachtlich warder achte Platz von Voigt. «Das zeigt, dass meine Form für diekommenden Wochen gut ist», meinte der einzige Deutsche bei CSC.
Doch eines solchen Beweises hätte es gar nicht bedurft. Denn anseiner guten Verfassung bestanden schon vor dem Tour-Start nicht diegeringsten Zweifel. Gleich beim ersten Rennen der neu eingeführtenProTour, dem Prolog der Rundfahrt Paris - Nizza, kam Voigt als ersterins Ziel. Doch vor allem sein famoser Auftritt beim Klassiker Lüttich- Bastogne - Lüttich am 24. April, als er sich mit dem späterenSieger Alexander Winokurow ein denkwürdiges Ausreißer-Duell lieferte,untermauerte seinen Ruf als großer Kämpfer. Und diese Qualitätensollen seinem Kapitän Basso nun zum Tour-Sieg verhelfen: «Armstronghat es uns in den letzten Jahren vorgemacht. Wer die Tour gewinnenwill, braucht acht Indianer und einen Häuptling.»