Totes Baby im Papierkorb: Mutter vor Gericht
Kiel - Zwei Jahre nach dem Fund einer Babyleiche im Papierkorb einer Bushaltestelle muss sich die Mutter des kleinen Mädchens von heute an vor dem Kieler Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf Totschlag. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft wurde das Baby zwischen dem 10. und dem 13. August 2015 gesund geboren. Spätestens da soll sich die 23-jährige Mutter entschlossen haben, ihre Tochter zu töten, um sie nicht großziehen zu müssen. Das Mädchen sei vermutlich erstickt worden. Danach habe die Mutter die Leiche in einer Einkaufstüte am Straßenrand abgelegt und sich entfernt.
Eine Frau soll später die Tüte zum Papierkorb einer Bushaltestelle an der B432 in Sülfeld im Kreis Bad Segeberg gebracht und dort abgelegt haben. Sie sah demnach nicht hinein. Fahrgäste machten die grausige Entdeckung. Für den Prozess hat das Landgericht vier Verhandlungstage vorgesehen. Das Urteil ist für den 4. Oktober geplant. (dpa/lno)