Tödliche Vernissage: Ein Vogel begeht Selbstmord
Hamburg/dpa. - Er trällert, seitdem es die Menschen gibt. Das ist nun vorbei: Der Singvogel hat Selbstmord begangen. Das behauptet zumindest Konzeptkünstler Nils Kasiske in seiner neuen Ausstellung «A Songbird's Suicide» in Hamburg (Vicious Gallery).
Warum der traurige Spatz überhaupt zur Waffe griff, um sich damit selbst zu richten, muss der Betrachter selbst entscheiden. «Darüber kann ich nur spekulieren. Leider hat er keinen Abschiedsbrief hinterlassen», sagt der 30 Jahre alte Hamburger Kasiske.
Musik dröhnt überall aus Lautsprechern, fließt durch die Kopfhörer der mp3-Generation, untermalt unseren Einkaufsalltag und lässt die Handys überall erklingen. «Immer weniger hören ihm zu, vielleicht ist es das», sagt Kasiske, dessen zweites Soloprojekt bis 20. September rund 20 Bilder und eine Skulptur umfasst.
In der urbanen Kunstszene Hamburgs ist Nils Kasiske auch durch die Ausstellung «Hands on Jan Delay» und seiner ersten Soloshow «I Troop» bereits eine bekannte Größe. Wiederkehrend in seinen Arbeiten ist die Detailverliebtheit bei großformatigen Bildern und Tiermetaphern. Für Kasiske ist es ein spielerisches Mittel um die Auseinandersetzung zwischen dem Individuum und der Masse zu verarbeiten.