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Tischtennis-WM Tischtennis-WM: Ohne Kompromisse ins WM-Halbfinale

Von Peter Hübner 30.03.2012, 16:54

Dortmund/dpa. - Bronze ist damit sicher, doch das ist nicht das Ziel von Bundestrainer Jörg Roßkopf und seinen Spielern. Gegen Mitfavorit Japan soll am Samstag die vierte Endspiel-Teilnahme der DTTB-Herren nach 1969, 2004 und 2010 perfekt gemacht werden.

Der Tischtennis-Klassiker gegen Schweden hatte am drittletzten WM-Tag 9500 Fans in die Westfalenhalle gelockt. «Keine Experimente», lautete das Motto von Roßkopf bei der Neuauflage des EM-Endspiels von 2011. Der frühere Doppel-Weltmeister nominierte in Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Baum exakt jenes Trio, das die Skandinavier um Altmeister Jörgen Persson (45) vorigen Oktober in Danzig mit 3:0 besiegt hatte. Der Schweden-Happen schmeckte erneut gut. Der fünfmalige Weltmeister aus Nordeuropa war dem WM-Gastgeber klar unterlegen.

«Wir haben eine Chance von 20:80, ich genieße des Spiel», sagte der auch in Deutschland sehr populäre Persson vor dem Match. Das Auftakteinzel gegen Ovtcharov war für den «alten Schweden», der 1989 an gleicher Stelle WM-Gold im Team und Silber im Einzel gewonnen hatte, kein großer Genuss. Europa-Top-12-Sieger Ovtcharov spielte wie gewohnt seine ungeheure Aggressivität aus und setzte sich unter tosendem Beifall verdient mit 11:5, 13:11, 11:6 gegen seinen 22 Jahre älteren Gegner durch.

Damit räumte «Dima» abermals den härtesten Brocken gleich zu Beginn aus dem Weg. Mit dem 1:0 im Rücken hatte Europameister Boll relativ leichtes Spiel. Beim Vier-Satz-Sieg gegen Jens Lundqvist strauchelte der WM-Dritte nur im zweiten Durchgang. Der EM-Zweite Baum setzte in drei Sätzen gegen Pär Gerell den Schlusspunkt unter einen imponierenden Auftritt und den sechsten 3:0-Sieg im Turnier.

«Gegen Japan müssen wir dennoch eine Schippe drauf legen», sagte Roßkopf. «Über ein erneutes 3:2 würden wir uns freuen. Wir brauchen die Unterstützung des Publikums», erklärte Boll und erinnerte an den knappen Erfolg gegen Japan im Olympia-Halbfinale 2008.

Nippons Söhne zeigten in Dortmund beim 3:1 gegen Singapur ihre bisher beste Leistung, Bolls früherer Düsseldorfer Clubkollege Jun Mizutani spielte stark. Nippons Töchter verloren dagegen ein episches Viertelfinale nach vier Stunden mit 2:3 gegen Südkorea. Vor dem Abend-Match zwischen Deutschland und Singapur hatten neben Südkorea auch China und Hongkong das Damen-Halbfinale erreicht und damit Bronze sicher.