Tischtennis Tischtennis: Unstimmigkeiten beim Deutschen Tischtennis-Bund
Hannover/dpa. - In der Führungskrise des Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) hat sich DTTB-Vizepräsident Eberhard Schöler auf dieSeite des Ehrenpräsidenten Hans Wilhelm Gäb geschlagen. In einemBrief an alle Landesverbände werfen beide dem DTTB-Präsidenten WalterGründahl vor, er habe während seiner Präsidentschaft zwischen Juli1994 und Mai 1996 von der Tischtennis Marketing Gesellschaft (TMG)ohne vertragliche Grundlage 95 800 Mark erhalten. Der Vorgang seiweder bei der TMG noch beim DTTB protokolliert oder erwähnt.
Die Verbände von Schleswig-Holstein und Niedersachsen, dieGesellschafter der TMG sind, hatten zuvor die Rechtmäßigkeit derZahlungen erklärt. Die Nord-Verbände unterstützen Gründahl und DTTB-Vizepräsident Klaus Maier. «Die uneingeschränkte Zustimmung dieserbeiden Verbände und ihrer Präsidenten zu der Verhaltensweise vonHerrn Gründahl und Herrn Maier bedeutet nichts anderes, als dass esim DTTB erlaubt sein soll, dass sich ehrenamtlich tätigePräsidiumsmitglieder ohne Protokollierung und ohne vertraglicheRegelung Geld überweisen dürfen», erklärten Gäb und Schöler.
Ungeachtet des Streits, in dem sowohl Gründahl als auch Gäb vonverschiedenen Landesverbänden zum sofortigen Rücktritt aufgefordertworden sind, hält Justitiar Thomas Weikert (Limburg) seine Kandidaturfür das Amt des DTTB-Präsidenten aufrecht. «Ich habe noch Lust, auchwenn es unschön ist, was da abläuft. Es wäre gut, wenn schon morgenWahlen wären», sagte Weikert am Mittwoch der dpa. Er soll am 11./12.Juni auf der Bundeshauptversammlung in Frankfurt/Main die Nachfolgevon Gründahl antreten.
Weikert wird dem Gäb-Lager zugerechnet, sieht das aber anders.«Ich kenne ihn gut, habe mich aber aus dem Streit herausgehalten undbis zuletzt versucht, zwischen Gründahl und Gäb zu vermitteln», sagteder 43-jährige Jurist. Ein Jahr vor der Mannschafts-WM 2006 in Bremenbezeichnete er den Zwist als schädlich. «Das tut keinem gut.»