Tischtennis-EM Tischtennis-EM: Verjüngte DTTB-Damen bleiben ohne Medaille

Aarhus/dpa. - Die goldenen Zeiten für die «Golden Girls» desDeutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) sind vorbei. Bei der EM in Aarhusverpassten die DTTB-Damen zum zweiten Mal nach 2003 eine Medaille.Nach der 1:3-Niederlage im Viertelfinale gegen den Top-FavoritenRumänien war der Frust beim vierfachen Europameister groß. «Ich binziemlich enttäuscht, denn wir hatten eine realistische Chance. FünfProzent haben gefehlt», analysierte Damen-Bundestrainer Tobias Beckden Spielausgang nach 140 hart umkämpften Minuten am Ostermontag.
Ohne Rekordmeisterin Nicole Struse (Kroppach) zog sich das starkverjüngte DTTB-Team durchaus achtbar aus der Affäre. Das Fehlen derEx-Europameisterin, die nach einer Viruserkrankung fünf Trainingstageversäumt hatte und bei der EM nur im Einzel und Mixed starten soll,spielte bei der Ursachenforschung eine Nebenrolle. «Nicole ist eineSuperspielerin, aber mehr Chancen als heute kann man nicht kriegen»,haderte Elke Wosik (Busenbach).
Die mit 31 Jahren erfahrenste Spielerin holte zwar den Gegenpunktgegen Europameisterin Otilia Badescu, konnte aber gegen Mihaela Steffeinen Matchball nicht verwandeln. Das gleiche Pech hatte die 20-jährige EM-Debütantin Kristin Silbereisen (Homberg) in ihrer Partiegegen Adriana Zamfir. Auch Laura Stumper (Busenbach) musste derstarken Steff zum Sieg gratulieren.
«Es fehlte der letzte Punkt Erfahrung und Coolness», sagte Beck.Nach dem 3:0-Auftaktsieg über Polen war seine Grundstimmung aufMedaille ausgerichtet. Doch der Umbruch erfolgt nicht ohneRückschläge. «Ich sehe es als meine Aufgabe an, das neue Team zuführen. Die Jüngeren brauchen noch etwas Zeit», sagte Wosik.
Sie ist neben Struse als einzige Spielerin aus dem Erfolgsteamübrig geblieben, dass zwischen 1994 und 2002 zwei EM-Titel undinsgesamt fünf Medaillen gewann. Beide sollen in drei Wochen nichtzur Weltmeisterschaft nach China fahren und dafür dem Nachwuchs Platzmachen. «Wir wollen keine niederländischen Verhältnisse», verteidigteCheftrainer Dirk Schimmelpfennig die umstrittene Nominierung mitBlick auf die WM 2006 in Bremen und Olympia 2008.
Die Niederländerinnen zählten vor 15 Jahren in der Ära von Ex-Europameisterin Bettine Vriesekoop zu den führenden Verbänden imDamen-Tischtennis. Dann folgte ein steiler Absturz. In Aarhus kämpfendie Oranje-Damen in der Nebenhalle um die Plätze 17 bis 32, die DTTB-Damen können bestenfalls noch Fünfte werden.