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Tischtennis Tischtennis: «Als Mannschaft» gegen Japan gewonnen

Von Gerhard Claar 26.05.2010, 14:34

Moskau/dpa. - Medaillenspiel und Losglück für Timo Boll und Co. -Strafrunde für Jiaduo Wu und ihre Kolleginnen: Die deutschenTischtennis-Teams gehen bei der Mannschaft-WM in Moskau zunächstgetrennte Wege. Die auf Medaillengewinn eingestellten Herrenqualifizierten sich am Mittwoch nach einem 3:2-Krimi gegen Japan undeinem 3:1 gegen Ungarn als ungeschlagener Gruppensieger direkt fürdas Viertelfinale am Freitag und haben das Traumfinale gegen Chinafester denn je im Visier.

In der Runde der besten Acht trifft der Olympia-Zweite Deutschlandauf den Gewinner der Partie Tschechien gegen Russland. Bei einem Siegwäre das achte Edelmetall in der WM-Geschichte sicher. Und imHalbfinale wartet nicht China, sondern vermutlich Südkorea auf dasEuropameister-Team. «Im K.o.-System ist es immer besser, wenn man sospät wie möglich auf China trifft», kommentierte Sportdirektor DirkSchimmelpfennig vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) die Auslosung.

Die Erfolgsserie der DTTB-Damen endete dagegen nicht unerwartetmit 0:3 gegen den Olympia-Zweiten Singapur. Bei der erstenNiederlage im vierten Gruppenspiel gelang kein Satzgewinn. Dennochist auch für das Team um die Kroppacher Europameisterin Wu über denUmweg «Achtelfinale» der Einzug in die K.o.-Runde der besten Acht andiesem Donnerstag noch möglich.

«Eigentlich kann man gegen Japan gleich bei 2:2 beginnen. Den Restkönnte man sich sparen», scherzte der Weltranglisten-Dritte Boll nachdem Duell auf Messers Schneide gegen Japan. Er verlor zwar gegenseinen früheren Düsseldorfer Clubkollegen Jun Mizutani sein erstesTurnier-Einzel, nicht aber die gute Laune. «Auch wenn man selbstnicht geglänzt hat, ist es wichtig, dass wir als Mannschaft gewonnenhaben. Wir können uns steigern und haben noch Luft nach oben», sagteder zehnfache Europameister.

Bereits bei Olympia 2008 in Peking hatte die DTTB-Auswahl diestarken Japaner im Halbfinale mit 3:2 besiegt und sich dadurch dieSilbermedaille gesichert. Vor zwei Jahren überragte Boll, diesmalimponierte das Europameister-Team durch große Ausgeglichenheit.Neben Boll holten der deutsche Meister Christian Süß und DimitrijOvtcharov jeweils einen Punkt in einer von Taktik geprägten Partie.

«Das Niveau in Peking war allerdings höher. Da gab esspektakulärere Ballwechsel», sagte Bundestrainer Richard Prause.Er konnte sich auf den nervenstarken Ovtcharow verlassen, der bei 2:2das letzte Einzel gegen den Düsseldorfer Bundesligaspieler SeiyaKishikawa in vier Sätzen gewann. «So eine Herausforderung reiztmich», sagte der 21-Jährige. Er und Boll pausierten gegen Ungarn.Süß, Bastian Steger und Patrick Baum lösten die Aufgabe locker.

Mit Platz eins in der Gruppe C verschafften sich die Herren zudemeinen Ruhetag. Der ist den DTTB-Damen, die an diesem Donnerstag vordem Achtelfinale noch ihr letztes Gruppenspiel gegen Tschechienabsolvieren müssen, nicht vergönnt. Gegen den WM-Zweiten Singapurwarf Damen-Trainer Jörg Bitzigeio die WM-Debütantin Sabine Winter(Schwabhausen) ins kalte Wasser. Die 17-Jährige konnte die Niederlageaber nicht verhindern.

«Es ging alles sehr schnell. Jetzt wollen wir gegen TschechienGruppenzweiter werden», sagte Kristin Silbereisen (Busenbach). «DerAuftritt war dennoch gut», sagte Bitzigeio und flachste: «Wirwaren mal nicht die Letzten, die aus der Halle gingen. Es war einschnelles Resultat.»